Stellen Sie sich vor Sie sehen eine Dokumentation über massive Missbrauchsfälle von Fachkräften an Kindern und Jugendlichen in einer Organisation. Die verschiedensten Personengruppen kommen zu Wort. Es wird Ihnen bewusst, dass mit der Aufdeckung eines Missbrauchsfall und der erfolgreichen Intervention noch lange nicht alles geklärt ist. Sowohl die Organisation mit ihren AdressatInnen und MitarbeiterInnen als auch das direkte und indirekte Umfeld sind betroffen und haben das Bedürfnis das Geschehene auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen zu verarbeiten und aufzuarbeiten. Nicht zuletzt, um die Erkenntnisse in eine proaktive und zukunftsorientiere Präventionsarbeit zu integrieren. Eine riesige Baustelle. Sie stellen sich die Frage, ob man im Vorfeld Überlegungen anstellen kann, die die Aufarbeitung in einem tatsächlichen Fall etwas strukturieren und erleichtern kann.
Erarbeiten Sie eine Checkliste für die Aufarbeitung von aktuellen Fällen sexuellen Missbrauchs oder anderer Gewalthandlungen der eigenen Organisation.
Fassen Sie hierzu anhand der nachfolgenden Vorlage 18.1 zunächst die Anforderungen an einen fundierten, organisationalen Aufarbeitungsprozess zusammen und formulieren Sie dann mit Hilfe der Vorlage 18.2 Prüffragen, die als Checkliste zur Aufarbeitung von Gewaltfällen dienen können.
Hinweis: Sie können diese Checkliste dann zu Rate ziehen, wenn in Ihrer Organisation ein Fall oder Fälle von sexuellem Missbrauch oder anderen Gewalthandlungen aufgearbeitet werden müssen. |
Zusammenfassung der Anforderungen an einen fundierten, organisationalen Aufarbeitungsprozess.
Bitte beantworten Sie in Anlehnung an den Text „Nachhaltige Aufarbeitung aktueller Fälle sexuellen Missbrauchs durch Erwachsene und sexueller Übergriffe durch Kinder und Jugendliche in Instiutionen“ folgende Fragen und benennen somit die Anforderungen an einen fundierten, organisationalen Aufarbeitungsprozess. Die Anzahl der Bulletpoints ist dabei variabel.
Erstellen von Prüffragen bzw. einer Checkliste für einen fundierten, organisationalen Aufarbeitungsprozess.
Hinweis: Zur Bearbeitung tatsächlicher Fälle in Ihrer Organisation muss zur weiteren Bewertung in einem 1. Schritt der Fall oder die Fälle genau beschrieben und dokumentiert werden. Damit Sie dies im tatsächlichen Fall tun können beinhaltet die nachfolgende Vorlage auch diesen Teil. Dieser Teil (1. Schritt: Beschreibung bzw. Dokumentation des Falles/der Fälle) ist nicht Bestandteil der Aufgabenstellung hier, sondern dient der Vollständigkeit. |
Bitte leiten Sie aus den in Vorlage 18.1 erarbeiteten Anforderungen an einen fundierten, organisationalen Aufarbeitungsprozess Prüffragen ab, die Sie im Falle einer Konfrontation mit einem Fall/ Fällen in Ihrer Organisation als Checkliste für die Planung eines Aufarbeitungsprozesses zu Rate ziehen können. Nach Erarbeiten der Prüffragen können Sie sich daher das Ergebnis als Checkliste ausdrucken oder digital abspeichern und so für die Bearbeitung eines tatsächlichen Falles bereithalten.
Hinweis: Diese Prüffragen können Sie dann in einem tatsächlichen Fall als Orientierung verwenden und über die Beschreibung des Falles und über die weiteren Spalten konkret bearbeiten. Das heißt Sie bearbeiten hier im Working Place nur die Spalte „Prüffragen“. Zu Ihrer Orientierung ist hierzu ein Beispiel für die Formulierung der Kontrollfragen aufgeführt. Die Spalten 2,3 und 4, die der Differenzierung der Prüffragen dienen, sind im Rahmen dieser Aufgabe hier nicht zu bearbeiten! Das heißt in Zusammenfassung mit dem ersten Hinweis, dass Sie hier weder einen fiktiven Fall beschreiben noch die weiteren Spalten zur Differenzierung der Prüffragen bearbeiten müssen! Es werden hier nur Fragen formuliert, die Sie für die Planung einer Aufarbeitung in Ihrer Organisation verwenden können, wenn dies nötig wird. Im Zuge der tatsächlichen Bearbeitung (nicht hier als Aufgabe) beantworten Sie dann zunächst die Fragen zur Beschreibung des Falls/ der Fälle und schaffen damit die Planungsgrundlagen. Dann gehen Sie die formulierten Prüffragen durch, entscheiden, ob die Punkte für den Fall/ die Fälle angemessen sind (Spalte 2) und halten danach die weiteren Schritte „Wer ist für was verantwortlich?“ (Spalte 3) und „Welche Schritte müssen eingeleitet werden?“ (Spalte 4) fest. |