Die Gefährdungsanalyse – das zentrale Element von Schutzkonzepten

Mechthild Wolff, Wolfgang Schröer und Veronika Winter

Stellen Sie sich vor Sie diskutieren in einer Teamsitzung die Einführung eines Schutzkonzeptes. Sie sind sich einig, dass dies nur Sinn macht, wenn das Schutzkonzept spezifisch auf Ihre Einrichtung zugeschnitten ist. Einigkeit herrscht auch darüber, dass eine Gefährdungsanalyse dafür Voraussetzung ist. Allerdings sind auch einige KollegInnen der Meinung, dass es gar keine wirklichen Gefährdungslagen in Ihrer Organisation gibt und dadurch nur schlafende Hunde geweckt werden. Andere KollegInnen halten den Aufwand für zu groß als dass das gesamte Vorhaben überhaupt umgesetzt werden kann. Das Team beschließt dennoch das „Projekt Gefährdungsanalyse“ anzugehen. Sie werden damit betraut einen ersten Vorschlag für eine mögliche und machbare Vorgehensweise bzw. einen Projektplan zur Durchführung einer Gefährdungsanalyse zu erarbeiten.

Bitte arbeiten Sie anhand der nachfolgenden Vorlagen einen selbstgewählten Meilenstein und zwei zugehörige Arbeitspakete, sowie einen dezidierten Zeitplan für diese beiden Arbeitspakete aus. Orientieren Sie sich dabei an der Struktur der Vorlagen und deren weiterführenden Erklärungen, am Text des Kapitels 5 und dem Beispiel-Projektplan hier im Digitalmaterial.

Die Vorlagen bieten Ihnen außerdem die Möglichkeit einen Projektplan für eine tatsächliche Gefährdungsanalyse zu erarbeiten. Bitte beachten Sie, dass für den Prozess einer Gefährdungsanalyse erfahrungsgemäß mindestens ein Zeitraum von 1-2 Jahren angesetzt werden muss.

Hinweis: Hier und im weiteren Verlauf der Übungen/ Arbeitsaufträge bekommen Sie die Möglichkeit ausgewählte Schritte einer Gefährdungsanalyse konkret zu bearbeiten. Sie können diese ebenso wie den hier zu erarbeitenden Projektplan für eine tatsächliche Gefährdungsanalyse als erste Impulse und Grundlage verwenden. Für eine tatsächliche Gefährdungsanalyse in Ihrer Organisation ist es jedoch unabdingbar, dass Sie zu jedem Schritt in Dialog mit Ihren Vorgesetzen, KollegInnen, Kindern und Jugendlichen sowie allen weiteren relevanten Personengruppen gehen. Es reicht nicht aus, wenn Sie alleine die Anregungen durchgehen. Eine Gefährdungsanalyse ist immer ein gemeinsamer Reflexionsprozess und lebt genau von der Vielfalt der Perspektiven und der Partizipation aller Beteiligten!

Meilenstein-Planung – Vorlage 5.1

Bitte beschäftigen Sie sich zunächst intensiv mit den im Grundlagentext 5. genannten Meilensteinen zur Projektplanung einer Gefährdungsanalyse. Wählen Sie davon einen Meilenstein aus, der Sie besonders interessiert. Legen Sie in Spalte 3 die Ziele für diesen Meilenstein fest, überlegen Sie dann anhand dieser Ziele, welche Arbeitspakte sich daraus ableiten lassen bzw. mit welchen Maßnahmen diese Ziele erreicht werden können. Legen Sie außerdem in Spalte 5 fest, in welchem Monat/ Jahr Sie mit der Umsetzung starten möchten.

Im Digitalmaterial finden Sie außerdem einen Beispiel-Projektplan

Wichtig: Um hier eine erste Grundlage für eine tatsächliche Gefährdungsanalyse in Ihrer Organisation zu schaffen, gehen Sie für die Ausarbeitung der Meilensteine in Dialog mit Ihrem Team, Ihrer Leitung und allen weiteren relevanten Personengruppen. Sie können die nachfolgenden Vorlagen als Grundlage für die Erarbeitung eines vollständigen Projektplans für Ihre Organisation bearbeiten, ausbauen und erweitern.

Initierungsphase

Meilenstein

Ziele: Welche Meilenstein-Ziele können definiert werden?

Arbeitspakete: Mit welchen Maßnahmen können die Ziele erreicht werden?

Zeitrahmen: In welchem Monat/Jahr soll die Umsetzung gestartet werden?

Leitungseinvernehmen einholen

Projektsteuerung verankern

Wissen erweitern

Organisationsziele formulieren

Kümmerer benennen

Externe Begleitung akquirieren

Umsetzungsphase

Meilenstein

Ziele: Welche Meilenstein-Ziele können definiert werden?

Arbeitspakete: Mit welchen Maßnahmen können die Ziele erreicht werden?

Zeitrahmen: In welchem Monat/Jahr soll die Umsetzung gestartet werden?

Vorstellen des Projektes in der Organisation

Bewertung von Gefährdungs-situationen

Auswertung der Bewertungs-ergebnisse

Ergebnisdarstellung in der Organisation

Definieren von Schluss-folgerungen für Schutzkonzepte

Feinplanung Arbeitspakete – Vorlage 5.2

Wählen Sie zwei der in Vorlage 1 erarbeiteten Arbeitspakete aus und gehen für diese in die Feinplanung: Legen Sie hierfür in Spalte 2 die nötigen Arbeitsschritte (To Do´s) und in Spalte 3 die verantwortlichen und mitarbeitenden Personen fest. Kalkulieren Sie in Spalte 4 die dafür nötigen Personalstunden (Zeitressourcen) und in Spalte 5 das Budget für das Arbeitspaket. In Spalte 6 halten Sie schließlich fest, in welchem Monat/ Jahr das Arbeitspaket abgeschlossen sein soll.

Auch zur Feinplanung finden Sie Anregungen im Beispiel-Projektplan.

Wichtig: Um diese Feinplanung als Grundlage für eine tatsächliche Gefährdungsanalyse in Ihrer Organisation zu nutzen, sollten Sie zunächst im Dialog mit Ihrer Organisation die zu bearbeitenden Meilensteine festgelegt haben, damit Sie nun die Arbeitspakete ausarbeiten können.

Arbeitspaket

To Do´s: Welche Arbeitsschritte sind nötig?

Verantwortlichkeit: Welche Personen übernehmen die Verantwortung? Welche Personen arbeiten mit?

Zeitressourcen: Wie viele Personal-stunden müssen veranschlagt werden?

Kosten: Welches Budget muss eingeplant werden?

Zeitrahmen: In welchem Monat/ Jahr soll das Arbeitspaket abgeschlossen sein?

Zeitplan – Vorlage 5.3

Bitte arbeiten Sie anhand dieser Vorlage einen dezidierten Zeitplan für die beiden feingeplanten Arbeitspakete aus. Zur übersichtlichen Gestaltung können Sie für die einzelnen Punkte Farben vergeben. Schauen Sie sich hierfür zur Orientierung auch den Beispiel-Projektplan an.

Wichtig: Für den tatsächlichen Prozess einer Gefährdungsanalyse ist mit 1-2 Jahren als zeitlicher Rahmen zu rechnen.

Jahr 2016 2017
Monat 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07
Projektmonat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
A1 To-Dos
Relevante Themen- bereiche sammeln
Soll-Ist-Analyse
Auswertung
A2 To-Dos
Inhaltskonzeption
Terminkoordination
Fortbildungskoordination
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