Dieser Beitrag untersucht, wie sich die Praktiken der Zuschreibung von Devianz von Sozialarbeiter_innen in der Jugendgerichtshilfe im Vergleich zu den 1970er Jahren verändert haben. Es zeigt sich, dass die Fachkräfte sich dabei nach wie vor von ihrem beruflichen Handlungsauftrag leiten lassen und nicht etwa gesteigerten Kontroll- und Straforientierungen folgen, wie es die aktuelle wissenschaftliche Diskussion im Kontext der Transformation zum aktivierenden Staat und um einen neuen Kontrolldiskurs in der Sozialen Arbeit nahelegen würde. Der Blick auf diese Praktiken offenbart gleichwohl einen Wandel, wonach insbesondere die zunehmende Ausrichtung am Hilfeauftrag für die Justiz eine einstmals instanzenkritische Haltung und eindeutige Parteinahme für die Adressat_innen zu verdrängen scheint.
Beitrag
Wie Sozialarbeiter_innen Devianz zuschreiben
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 1, Jahr 2019, Seite 30 - 51
Wie Sozialarbeiter_innen Devianz zuschreiben
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 1, Jahr 2019, Seite 30 - 51
10.3262/KJ1901030
Sylvia Kühne, Christina Schlepper, Wie Sozialarbeiter_innen Devianz zuschreiben (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0341-1966, 2019 #1, S.30
Artikelseite content-select.com
0341-1966
Beltz Juventa
Sylvia Kühne / Christina Schlepper
Verantwortlichkeit
responsibility
Schuld
practices of ascribing deviance
Praktiken der Zuschreibung von Devianz
accusation
labelling
legal reasoning
Etikettierung