Zeitschrift für Pädagogik

Zeitschrift für Pädagogik 4/2024

Erziehung nach Auschwitz“ im Kontext transnationaler Erinnerung

Theodor W. Adornos Radiovortrag „Erziehung nach Auschwitz“ aus dem Jahr 1966 steht für historische Aufklärung, für den Wert der Mündigkeit, aber auch für die kritische Aufarbeitung des personellen, institutionellen und ideologischen „Nachlebens“ (Adorno) des Nationalsozialismus nach 1945. Seit dem Erscheinen des Vortrags haben sich die geschichtspolitischen Konstellationen, in der auch und gerade die Erinnerungskultur an „Auschwitz“ bzw. den „Holocaust“ und die Formen der Vergangenheitsbewältigung ausgehandelt werden, radikal verändert. Der von Nicolas Engel und Wolfgang Meseth herausgegebene Thementeil „Erziehung nach Auschwitz im Kontext transnationaler Erinnerung“ macht es sich zur Aufgabe, die Dynamiken und Bedingungsgefüge einer „Erziehung nach Auschwitz“ in der Gegenwart zu beobachten, zu benennen und im Kontext transnationaler Konstellationen der Erinnerung zu analysieren. Unter dem Eindruck aktueller Geschehnisse und sich dadurch rapide verändernde gesellschaftliche Konstellationen des Erinnerns werden im Thementeil Perspektiven der memory studies zwischen Holocausterinnerung und Kolonialismuskritik aufgezeigt (Astrid Erll), die Rezeption von Adornos Vortrag wird im Kontext des Spannungsfeldes von der ‚Singularität des Holocaust‘ und der Erinnerung anderer Gewaltverbrechen thematisiert (Markus Rieger-Ladich und Jun Yamana), nach den organisationalen und institutionellen Voraussetzungen einer Erziehung nach Auschwitz heute gefragt (Nicolas Engel und Johannes Bretting) und die theoretischen und methodologischen Implikationen der empirischen Erforschbarkeit einer „Erziehung nach Auschwitz diskutiert (Paul Vehse).
Im Allgemeinen Teil rekonstruiert Jan-Hendrik Hinzke anhand von Interviewdaten Orientierungen von Lehrpersonen zum Unterrichten in Settings forschenden Lernens und diskutiert diese professionstheoretisch. Marcel Scholz untersucht den strukturellen Zusammenhang zwischen dezentrierter Autonomie und narrativer Identität und rekonstruiert diesen als eine bestimmte Organisationsform, die Heterogenes und Kontingentes in eine Form bringt.

Die Zeitschrift für Pädagogik ist das Forum der erziehungswissenschaftlichen Diskussion in der Breite der Disziplin sowie im interdisziplinären Austausch mit anderen Bildungswissenschaften.

Die Zeitschrift für Pädagogik stellt Ergebnisse unterschiedlicher Forschungszugänge in der Erziehungswissenschaft vor: empirisch, historisch, international-vergleichend sowie grundlagentheoretisch-philosophisch.

Die Zeitschrift für Pädagogik ist ein Ort der erziehungswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit kontroversen Themen des öffentlichen Interesses aus den Bereichen Erziehung und Sozialisation, Bildungs- und Jugendpolitik.

Prof. Dr. Johannes Bellmann (Geschäftsführender Herausgeber)
Universität Münster
Institut für Erziehungswissenschaft
Georgskommende 26 
48143 Münster
Deutschland
E-Mail: johannes.bellmann(at)uni-muenster.de

Manuskripte bitte an folgende Adresse einreichen: zfpaed(at)uni-muenster.de

Janusz Wilden (Redaktionsassistenz)
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02/2024: Digitalisierung in der beruflichen Ausbildung: Implikationen für Lehr-Lern- und Diagnostikprozesse

03/2024: Pädagogische Gleichheit

04/2024: ‚Erziehung nach Auschwitz‘ im Kontext transnationaler Erinnerung

05/2024: Beiträge zur Bildungsforschung und pädagogischen Theorie

06/2024: Potenziale. Zur Kritik eines Leitmotivs zwischen Politik und Pädagogik

01/2025: Entfremdung und Verdinglichung im Kontext von Schule und Unterricht

 

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Begründet durch:
Fritz Blättner, Otto Friedrich Bollnow, Josef Dolch, Wilhelm Flitner, Erich Weniger

Fortgeführt von:
Cristina Allemann-Ghionda, Dietrich Benner, Herwig Blankertz, Sigrid Blömeke, Hans Bohnenkamp, Wolfgang Brezinka, Josef Derbolav, Reinhard Fatke, Andreas Flitner, Carl-Ludwig Furck, Georg Geissler, Oskar Hammelsbeck, Werner Helsper, Ulrich Herrmann, Diether Hopf, Walter Hornstein, Wolfgang Klafki, August Klein, Eckhard Klieme, Doris Knab, Andreas Krapp, Martinus J. Langeveld, Achim Leschinsky, Ernst Lichtenstein, Peter-Martin Roeder, Wolfgang Scheibe, Hans Scheuerl, Hans Schiefele, Tina Seidel, Heinz-Elmar Tenorth, Franz Vilsmeier

Herausgeber_innen:
Heidrun Allert (Kiel), Sabine Andresen (Frankfurt), Johannes Bellmann (Münster), Marcelo Alberto Caruso (Berlin), Kai S. Cortina (Michigan), Colin Cramer (Tübingen), Merle Hummrich (Frankfurt), Roland Merten (Jena), Jürgen Oelkers (Zürich), Hans Anand Pant (Berlin), Sabine Reh (Berlin), Roland Reichenbach (Zürich), Martin Rothland (Münster), Susan Seeber (Göttingen), Petra Stanat (Berlin), Tanja Sturm (Hamburg), Ewald Terhart (Münster), Rudolf Tippelt (München)

ISSN:
0044-3247

ISSN Beiheft:
0514-2717

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1. Auflage 2024

Erscheinungstermin: Ca. 19.07.2024

Bindeart: Broschiert

Format: 16,6 x 24,1 x ,989

Gewicht: 315g

Verlag: Beltz Juventa

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