Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Stereotyp des ,kriminellen Ausländers†˜ in Japan und untersucht aus der Perspektive der narrativen Kriminologie, wie vorurteilsbehaftete Narrative zu (Inter)Nationalität und Kriminalität von Täter*innen mit Migrationserfahrung verarbeitet werden. Dies geschieht exemplarisch am Beispiel eines jugendlichen Täters mit familiärer Migrationsgeschichte. Die Analyse zeigt, dass der Jugendliche Devianz in engem Zusammenhang zu seiner Internationalität beschreibt und sie (1) personalisiert, (2) als durch Diskriminierung provoziert schildert, und (3) dabei Kriminalisierungsprozesse beschreibt, die in seiner Hautfarbe ihren Ursprung nehmen. Das Beispiel verdeutlicht, dass die Perspektive der narrativen Kriminologie die japanische Diskussion um ,Ausländerkriminalität†˜ erweitern kann, indem sie Strukturen und Mechanismen aufdeckt, die in dieser Diskussion bislang unterbelichtet waren.
Beitrag
Devianz als Diskriminierungseffekt
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2020, Seite 295 - 311
Devianz als Diskriminierungseffekt
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2020, Seite 295 - 311
10.3262/KJ2004295
Stephanie Osawa, Devianz als Diskriminierungseffekt (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0341-1966, 2020 #4, S.295
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0341-1966
Beltz Juventa
Japan
Ausländerkriminalität‘
deviant youths
deviante Jugendliche
Narrative Criminology
Narrative Kriminologie
Stereotype um
stereotypes on ‘foreign criminality’