Kriminologisches Journal

Polizei abschaffen? Schon geschehen!

Zusammenfassung

Einige Jahre vor der Bewegung Black Lives Matter, die 2020 das Thema prominent auf die öffentliche Agenda gesetzt hat, gab Alex Vitales Buch „The End of Policing“ (2017) der Frage nach der Abschaffung der Polizei einen ersten theoretischen Anstoß. Die Abschaffung der Institution Polizei, die Vitale von den USA aus an-strebt, würde versprechen, endlich mit der Institution zu brechen, die zugunsten der Herrschenden geschaffen wurde und ihre Vorrechte mit Gewaltmissbrauch und rassistischer Diskriminierung ausübt, ohne dabei ihrer gesellschaftlichen Verant-wortung (Verbrechensbekämpfung, Hilfeleistung, …) jemals gerecht zu werden. Dieser Artikel stellt dieses Projekt nicht in Frage. In dem Bemühen, die Polizeifrage einerseits zu historisieren und andererseits zu entprovinzialisieren, legt der Artikel jedoch nahe, dass die Polizei eine weniger dominante und omnipräsente Institution ist, als es den Anschein hat, und zeigt so die Ausgestaltung, die Gesellschaften in unserer Geschichte angenommen haben oder heute anderswo als im Westen annehmen, wenn es keine oder fast keine öffentliche Polizeibehörde gibt. Ist das Versprechen einer Gesellschaft ohne Polizei, also keine hoffnungsvolle Utopie, sondern vielmehr bereits Realität in der Welt, in der wir leben?

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Beitrag
Polizei abschaffen? Schon geschehen!
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2022, Seite 298 - 311

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Titel

Polizei abschaffen? Schon geschehen!

Zeitschrift

Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2022, Seite 298 - 311

DOI

10.3262/KJ2204298

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Print ISSN

0341-1966

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Fabien Jobard

Schlagwörter

Polizei
Rechtspluralismus
police
Vigilantism
Abolitionismus
Vigilantismus
Abolitionism
Community Policing
Norm plurality