In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der wegen Sexualdelikten verurteilten Gefangenen in England und Wales erheblich gestiegen, so dass sie heute mehr als 20 % der Gefängnisinsassen ausmachen. Trotzdem sind ihre Erfahrungen in der Haft bisher kaum erforscht worden. Dieser Artikel basiert auf einem ethnografischen Forschungsprojekt, das in einem englischen Gefängnis durchgeführt wurde, in dem ausschließlich Männer untergebracht waren, die wegen Sexualdelikten verurteilt wurden. Es wird argumentiert, dass dieses Gefängnis eine moralisch kommunizierende Institution war – eine Institution, die den Gefangenen etwas darüber sagte, wer sie waren und was sie getan hatten – und dass die Botschaft, die sie ihnen vermittelte, war, dass sie abstoßende „Sexualstraftäter“ waren, die sich schämen sollten. In dem Artikel wird dargelegt, warum diese Botschaft vermittelt wurde, und anschließend argumentiert, dass sie den Gefangenen nahelegte, ihre Schuld zu leugnen, und sie davon abhielt, Verantwortung für ihre Straftaten zu übernehmen. Abschließend wird aufgezeigt, dass die kommunikativen Mängel des Gefängnisses wahrscheinlich nicht zu einer erhöhten Rückfälligkeit führen, aber dennoch ein normatives Problem darstellen.
Beitrag
Die Schandflecken des Gefängnisses: Welche moralische Botschaft vermitteln englische Gefängnisse Männern, die wegen Sexualdelikten verurteilt wurden?
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2024, Seite 276 - 291
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Die Schandflecken des Gefängnisses: Welche moralische Botschaft vermitteln englische Gefängnisse Männern, die wegen Sexualdelikten verurteilt wurden?
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 4, Jahr 2024, Seite 276 - 291
10.3262/KJ2404276
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Beltz Juventa
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