Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Community-Rhetorik der Kommunalen Kriminalprävention und die damit verbundene Strategie der Responsibilisierung auf der Handlungsebene der Bevölkerung niederschlägt oder ob sie auf der programmatischen Ebene der politischen Akteure stecken bleibt. Fühlt sich der Bürger selbst für den Schutz vor Kriminalität zuständig und hat sich ein routineförmiger Umgang mit Viktimisierungsrisiken entwickelt? Dieser Frage gehen wir anhand einer empirischen Analyse der Determinanten von Self-Policing-Praktiken (Vermeidungsverhalten, Schutzmaßnahmen, praktizierte informelle soziale Kontrolle, Collective Efficacy) nach. Datengrundlage ist eine schriftliche Bevölkerungsbefragung (n = 3.612) in 49 Hamburger Stadtteilen. Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass sich eine Community-Orientierung und Bürger-Aktivierung, wie sie im kommunitären Gemeinschaftsdiskurs vorgegeben wird, nur in geringem Umfang in der Handlungspraxis der Bevölkerung widerspiegelt und Self-Policing nicht als Ersatz für formelle soziale Kontrolle dient.
Beitrag
Self-Policing als Substitut formeller sozialer Kontrolle?
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 2, Jahr 2011, Seite 82 - 97
Self-Policing als Substitut formeller sozialer Kontrolle?
Kriminologisches Journal (ISSN 0341-1966), Ausgabe 2, Jahr 2011, Seite 82 - 97
Christina Schlepper, Sascha Peter, Christian Lüdemann, Self-Policing als Substitut formeller sozialer Kontrolle? (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0341-1966, 2011 #2, S.82
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0341-1966
Beltz Juventa
Christina Schlepper / Sascha Peter / Christian Lüdemann