Zusammenfassung: Die institutionelle Betreuung und Bildungsförderung von Kindern unter drei Jahren soll dazu beitragen, herkunftsbedingte Nachteile früh auszugleichen. Insbesondere Kinder aus Migrantenfamilien sollen vom Kindertagesstättenangebot profitieren. Allerdings nutzen Migrantenfamilien seltener eine institutionelle Betreuung für ihr Kind als autochthone Familien. Der Frage, ob es sich dabei um eine freiwillige oder unfreiwillige Nichtinanspruchnahme handelt, wird in diesem Beitrag nachgegangen. Mit Hilfe der Daten der ersten KiföG-Zusatzuntersuchung von AID:A kann gezeigt werden, dass sich Migranten genauso häufig um einen institutionellen Betreuungsplatz für ihr Kind bemühen wie autochthone Eltern. Dennoch ist die tatsächliche Inanspruchnahme eines Betreuungsplatzes durch Migranten deutlich geringer, wenn beide Elternteile im Ausland geboren sind. Die Sprachpraxis der Eltern spielt hingegen nur eine geringe Rolle bei der Inanspruchnahme. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Auswahlprozesse und eine ungleiche Ressourcenverteilung eine wichtige Rolle bei der ungleichen Inanspruchnahme institutioneller Kinderbetreuung spielen. Schlagworte: Inanspruchnahme institutioneller Kinderbetreuung, Kinder unter drei Jahren, Migrationshintergrund, Einstellungen, soziale Disparitäten
Beitrag
Wer bemüht sich um einen Kitaplatz und wer nimmt ihn in Anspruch?
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 05, Jahr 2016, Seite 690 - 706
Wer bemüht sich um einen Kitaplatz und wer nimmt ihn in Anspruch?
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 05, Jahr 2016, Seite 690 - 706
Christian Alt, Ulrich Pötter, Anne Berngruber, Wer bemüht sich um einen Kitaplatz und wer nimmt ihn in Anspruch? (2016), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2016 #05, S.690
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0044-3247
Beltz Juventa
Christian Alt / Ulrich Pötter / Anne Berngruber