Die öffentliche Debatte zur Digitalisierung in der Bildung konzentriert sich auf Schule und Hochschule; die frühe Kindheit wird meist ausgespart. Wenn das Thema Digitalisierung und frühe Kindheit in der erziehungswissenschaftlichen Forschung adressiert wird, beschränken sich die Diskurse entweder auf die Mediennutzung in der Familie oder Medienerziehung in Kindertageseinrichtungen. Der vorliegende Beitrag erweitert diese Sichtweise auf Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen und verortet sie in dem umfassenderen Kontext von Mediatisierung; dabei wird Digitalisierung als umfassender Prozess mit verschiedenen Ebenen charakterisiert. Am Beispiel des pädagogischen Schlüsselprozesses der Bildungsdokumentation werden die damit verbundenen Implikationen herausgearbeitet. Für die Untersuchung wurden 24 pädagogische Fachkräfte in deutschen und neuseeländischen Kindertageseinrichtungen interviewt. Die Untersuchung zeigt, dass durch die Digitalisierung die Kommunikationsfunktion der Dokumentation deutlich in den Vordergrund rückt. Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass Digitalisierung – verstanden als Teil von Mediatisierungsprozessen – nicht nur die Übersetzung eines analogen in ein digitales Format ist; vielmehr verändern sich die Funktionen von pädagogischen Prozessen selbst.
Beitrag
Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 2, Jahr 2020, Seite 233 - 250
Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 2, Jahr 2020, Seite 233 - 250
10.3262/ZP2002233
Helen Knauf, Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2020 #2, S.233
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