Jugendliche aus dem Ausland, die private Internatsgymnasien in Deutschland für mehrere Jahre mit dem Ziel besuchen, das Abitur zu absolvieren, sind keine Seltenheit. In diesem Beitrag wird zunächst eine theoretische Rahmung dieser Bildungspraxis vorgenommen und auf der Grundlage einer qualitativen Analyse von Inhalten zu internationalen Schüler_innen auf Webseiten privater Internatsgymnasien in Deutschland vorgestellt. Darauf aufbauend werden in einer interviewbasierten Fallanalyse die Erwartungen an den Wechsel in das deutsche Schulsystem aus Sicht eines Schülers aus China, seines Vaters sowie des Leiters eines Internatsgymnasiums rekonstruiert. In der gemeinsamen Hervorbringung des transnationalen Bildungsverlaufs zeigt sich eine globale Bildungsorientierung bei einer gleichzeitigen Verankerung in den nationalen Schulsystemen. Das Setting für eine entsprechende Praxis können private Internatsgymnasien in Deutschland für Schüler_innen aus dem Ausland und ihre Familien bieten. Damit wird eine Form der bildungsbezogenen Neuzuwanderung von Jugendlichen in Deutschland aufgegriffen, die im aktuellen Diskurs um den sogenannten Seiteneinstieg von Schüler_innen bisher keine Berücksichtigung findet.
Beitrag
Transnationale Bildungsverläufe zwischen globaler Bildungsorientierung und nationlem Schulsystem
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 3, Jahr 2020, Seite 401 - 420
Transnationale Bildungsverläufe zwischen globaler Bildungsorientierung und nationlem Schulsystem
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 3, Jahr 2020, Seite 401 - 420
10.3262/ZP2003401
Henrike Terhart, Transnationale Bildungsverläufe zwischen globaler Bildungsorientierung und nationlem Schulsystem (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2020 #3, S.401
Artikelseite content-select.com
0044-3247
Beltz Juventa
Internationalisierung
Internate
globale Schulwahl
internationale Schüler_innen
transnationale Bildungsverläufe