Ausgehend von der dürftigen Befundlage zu Praktiken des Prüfens in der Hochschule thematisieren wir mündliche Prüfungssituationen in der universitären Lehrerbildung. Ziel ist es, die Logik mündlicher Prüfungen und die damit verbundenen Geltungsansprüche der Akteure zu rekonstruieren. Dabei werden wir zunächst in Anlehnung an die funktionale Analyse nach Luhmann mündliche Prüfungen, die im vorliegenden Fall in den Kontext des Forschenden Lernens einzuordnen sind, in ihrer strukturlogischen Verfasstheit bestimmen und das zentrale Bezugsproblem der Gewährung und Begrenzung studentischer Expertise herausstellen. Davon ausgehend zeigen wir mithilfe eines adressierungsanalytischen Zugriffs, wie die an der Prüfung beteiligten Akteure dieses Bezugsproblem kommunikativ bearbeiten. Sichtbar wird, dass die (Selbst-)Ermächtigung bezogen auf das eigene Studienprojekt von rituellen Unterwerfungsgesten begleitet wird und sich Prüfungsförmigkeit auch dann herstellt, wenn sie nicht als solche benannt wird.
Beitrag
Mündliche Prüfungen im Kontext des Forschenden Lernens
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 5, Jahr 2020, Seite 727 - 745
Mündliche Prüfungen im Kontext des Forschenden Lernens
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 5, Jahr 2020, Seite 727 - 745
10.3262/ZP2005727
Petra Herzmann, Anke Liegmann, Mündliche Prüfungen im Kontext des Forschenden Lernens (2025), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2020 #5, S.727
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0044-3247
Beltz Juventa
Petra Herzmann / Anke Liegmann
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