Der Artikel greift Befunde der aktuellen LEO-Studie auf und befasst sich vor diesem Hintergrund mit der Frage, wie es dazu kommt, dass Erwachsene mit ‚geringer Literalität‘ sich einerseits in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens kaum eingeschränkt fühlen, es andererseits aber zu nicht unerheblichen Teilhabeausschlüssen kommt. Dazu werden Befunde einer qualitativen Studie zu literaler Praxis, Habitus und Milieu von Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen präsentiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass in den Milieus unterschiedliche Spielräume für das ‚Leben mit geringer Literalität‘ bestehen. Teilhabeausschlüsse werden insbesondere dann als solche antizipiert, wenn die milieutypische Lebenspraxis bedroht ist oder die des (angestrebten) Milieus nicht realisiert werden kann. Im Anschluss an das Konzept relationaler Armut lässt sich schlussfolgern, dass eine ‚geringe Literalität‘ vor allem dann zum Problem wird, wenn sie nicht in das Milieu ‚passt‘.
Beitrag
Literalität und Teilhabe von Erwachsenen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen aus einer Habitus- und Milieuperspektive
Zeitschrift für Pädagogik Beiheft (ISSN 0514-2717), Ausgabe 1, Jahr 2021, Seite 53 - 67
Literalität und Teilhabe von Erwachsenen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen aus einer Habitus- und Milieuperspektive
Zeitschrift für Pädagogik Beiheft (ISSN 0514-2717), Ausgabe 1, Jahr 2021, Seite 53 - 67
10.3262/ZPB2101053
Natalie Pape, Literalität und Teilhabe von Erwachsenen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen aus einer Habitus- und Milieuperspektive (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0514-2717, 2021 #1, S.53
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0514-2717
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Habitus
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Literacy
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Milieu
Qualitative Forschung
Literalität
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