Mit dem Aufkommen eines gestuften Primarschulsystems standen die individuellen Schüler/innen nicht länger im Zentrum der Schularbeit. Die Bildung homogener Schulklassen offenbarte jedoch eine Kluft zwischen einem abstrakten Modell der Klasseneinteilung und dem schwierigen Umgang mit der Heterogenität der Schüler/innen in der Praxis. Der Glaube an eine vorausgesetzte pädagogische Rationalität des Gruppenunterrichts und die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts forcierte Expansion von Primarschulen begründeten und begleiteten die Durchsetzung von mehrklassigen Schulen. In diesem Kontext führten die Dysfunktionalitäten des neuen Systems nicht zu einer grundsätzlichen Kritik, sondern zu Vorschlägen über dessen Reform und Weiterentwicklung. Die Analyse der Schulpolitik und der lokalen Schulausschüsse in der Stadt Lissabon in den 1880er Jahren zeigt, wie die unterschiedlichen organisatorischen Maßnahmen, Homogenität in den Schulklassen zu etablieren, nur sehr bedingt erfolgreich waren. Bei dieser unbefriedigenden Entwicklung gewann das Alterskriterium für die Einteilung von Klassen an Bedeutung.
Beitrag
Die Einführung von Klassenstufen und der herausfordernde Umgang mit Heterogenität
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 2, Jahr 2021, Seite 186 - 202
Die Einführung von Klassenstufen und der herausfordernde Umgang mit Heterogenität
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 2, Jahr 2021, Seite 186 - 202
10.3262/ZP2102186
Carlos Manique da Silva, Die Einführung von Klassenstufen und der herausfordernde Umgang mit Heterogenität (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2021 #2, S.186
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0044-3247
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Homogeneity
School Classes