Nationalstaatlichkeit verkörpert nach wie vor die das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit am klarsten sichernde Form politischer Ordnung – zumindest für den jeweiligen nationalstaatlichen Binnenraum und für die in diesem Raum Privilegierten. Die Fraglosigkeit des nationalstaatlich vorgegebenen Weltverständnisses ist zugleich in der globalisierten und postkolonialen Welt durch Öffnungsprozesse in eine grundlegende Krise geraten. Es handelt sich hierbei nicht allein um eine funktionale, sondern auch um eine normativ-legitimatorische Krise des Prinzips der Nationalstaatlichkeit, da nicht zuletzt aufgrund von Migrationsbewegungen und des Anspruchs, der mittels dieser Bewegungen formuliert wird, vermehrt ins Bewusstsein tritt, dass der Nationalstaat als demokratische Form auf normativen Grundlagen beruht, denen er selbst nur eingeschränkt entspricht. Nachdem im Beitrag dieser Zusammenhang erläutert wird, wenden wir uns der Frage zu, was daraus für politische Bildung in der Migrationsgesellschaft folgt.
Beitrag
Die Krise der Nationalstaatlichkeit
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 4, Jahr 2022, Seite 499 - 516
Die Krise der Nationalstaatlichkeit
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 4, Jahr 2022, Seite 499 - 516
10.3262/ZP2204499
David Füllekruss, Paul Mecheril, Erol Yildiz, Die Krise der Nationalstaatlichkeit (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2022 #4, S.499
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0044-3247
Beltz Juventa
David Füllekruss / Paul Mecheril / Erol Yildiz
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