Zeitschrift für Pädagogik

Nehmen Schüler*innen ohne sonderpädagogische Förderbedarfe in inklusiven Klassen die Beziehung zu ihren Lehrkräften anders wahr als ihre Peers in nicht-inklusiven Klassen?

Zusammenfassung

Zwischen Schüler*innen und Lehrkräften entstehen Beziehungen. Wie Schüler*innen diese wahrnehmen, hängt u.a. von Merkmalen der Schüler*innen wie ihren Leistungen ab, aber auch von Merkmalen der Lernumgebung wie etwa der Klassenkomposition hinsichtlich verschiedener Aspekte. Spätestens seit Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention stellt auch der inklusive Unterricht ein wesentliches Merkmal der Lernumgebung dar, weil dort Schüler*innen mit den unterschiedlichsten physischen, geistigen und kognitiven Voraussetzungen und Unterstützungsbedarfen gemeinsam lernen. Damit geht einher, dass Lehrkräfte die Beziehungen mit ihren Schüler*innen entsprechend der Bedarfe von Schüler*innen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen (SPF) und auch ihren Mitschüler*innen ohne SPF sehr individuell gestalten müssen. Während bereits bekannt ist, dass Schüler*innen mit SPF die Beziehung zu ihren Lehrkräften als weniger gut als ihre Mitschüler*innen ohne SPF im inklusiven Unterricht empfinden, ist bislang unklar, ob dieser Unterschied auf die inklusive Lernumgebung zurückzuführen ist und wie Schüler*innen ohne SPF in inklusiven Klassen diese im Vergleich zu Schüler*innen in nicht-inklusiven Klassen wahrnehmen. Es ist anzunehmen, dass Schüler*innen ohne SPF in inklusiven Klassen die Beziehung als weniger positiv beschreiben als ihre Peers in nicht-inklusiven Klassen. Dies soll mit Daten des INSIDE-Projekts beantwortet werden, wobei sowohl Merkmale der Schüler*innen selbst (z.B. Leistung) als auch der Lernumgebung (z.B. inklusive Klassenkomposition) berücksichtigt werden. Mehrebenenanalytisch betrachtet schätzen Schüler*innen ohne SPF der sechsten Klassenstufe in Abhängigkeit davon, wie viele Schüler*innen mit SPF in den Klassen anwesend sind, die Beziehung zu Lehrkräften nicht anders ein als ihre Peers in nicht-inklusiven Klassen. Allerdings zeigen sich bedeutsame Zusammenhänge zwischen der Beziehung zu Lehrkräften und den Noten sowie Sozialkompetenzen der Schüler*innen.

 

Beitrag
Nehmen Schüler*innen ohne sonderpädagogische Förderbedarfe in inklusiven Klassen die Beziehung zu ihren Lehrkräften anders wahr als ihre Peers in nicht-inklusiven Klassen?
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 6, Jahr 2023, Seite 811 - 831

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Titel

Nehmen Schüler*innen ohne sonderpädagogische Förderbedarfe in inklusiven Klassen die Beziehung zu ihren Lehrkräften anders wahr als ihre Peers in nicht-inklusiven Klassen?

Zeitschrift

Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 6, Jahr 2023, Seite 811 - 831

DOI

10.3262/ZP2306811

Zitation

Amelie Labsch, Monja Schmitt, Marianne Schüpbach, Nehmen Schüler*innen ohne sonderpädagogische Förderbedarfe in inklusiven Klassen die Beziehung zu ihren Lehrkräften anders wahr als ihre Peers in nicht-inklusiven Klassen? (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2023 #6, S.811

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Print ISSN

0044-3247

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Amelie Labsch / Monja Schmitt / Marianne Schüpbach

Schlagwörter

Inklusion
inclusion
Sekundarstufe
Teacher-Student-Relationship
special educational needs
Class Composition
inklusive Klassenkomposition
Lehrkraft-Schüler*in-Beziehung
Secondary Schools
sonderpädagogische Förderbedarfe