Der Beitrag knüpft an sozialisationstheoretische Arbeiten zu Bildungsungleichheiten an und legt den Fokus auf Bildungsaufstiegsprozesse, die wenig erforscht sind im Vergleich zu schichtspezifischen Bildungsentscheidungen, die Ungleichheiten reproduzieren. Anhand einer Typologie von biografisch verankerten Orientierungsmustern in der Studienentscheidung wird gezeigt, wie herkunftsbedingte Hürden überwunden werden. Die rekonstruktive Auswertung biographischer Interviews mithilfe der Dokumentarischen Methode ergibt vier Typen der Bildungsorientierung, die trotz familiär ‚bildungsfernem´ Hintergrund in die Entscheidung für ein Studium münden: Aufstiegsorientierung (1), selbstverständliche Bildungsorientierung (2), Gelegenheitsorientierung (3) und Orientierung an fachlichem Interesse (4).
Schlüsselwörter: Bildungsungleichheit, Bildungsaufstiege, Rekonstruktive Methoden, Studienentscheidung
This article builds on studies that see educational inequality as a result of socialization. The focus is on processes of educational intergenerational mobility. With the help of biographical interviews and the documentary method, the article reconstructs practical orientation patterns in the decision to study at university. It shows how class-specific barriers can be overcome on the basis of biographical experience. Four types of educational orientation were found which led to the decision to study at university in spite of a low educational background in the family of origin: climbing up the social ladder (1), undisputed educational aspirations (2), opportunity orientation (3), focus on one´s personal interest in a topic (4).
Keywords: Educational inequality, educational upward mobility, reconstructive methods, educational decisions
Beitrag
Biografische Orientierungen von BildungsaufsteigerInnen in der Studienentscheidung
ZSE Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ISSN 1436-1957), Ausgabe 02, Jahr 2015, Seite 187 - 203
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Beltz Juventa