In allen Etappen des Bildungsverlaufes erzielen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (MH) schlechtere Bildungserfolge als Kinder ohne MH. Sie erhalten später Zugang zu vorschulischer Bildung, werden häufiger vor Schuleintritt zurückgestellt, weisen schon in der Grundschule schlechtere Kompetenzen auf und erlangen seltener eine Übergangsempfehlung für das Gymnasium. Diese migrationsspezifischen Disparitäten setzen sich an der Hochschule fort. Im Fokus dieses Beitrags steht die Frage, inwiefern der familiäre Hintergrund die Bildungsbeteiligung bzw. den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien beeinflusst. Beantwortet wird sie mit Hilfe eines Literaturüberblicks zur migrationsspezifischen Bildungsungleichheit in Deutschland. Ausgangspunkt ist dabei der strukturell-individualistische Erklärungsansatz von Boudon (1974), der Unterschiede nach sozialer Herkunft als Folge sozialer Ungleichheit beschreibt. Dem Bildungsverlauf chronologisch folgend, beginnt der Beitrag mit dem vorschulischen Bereich, nimmt dann die Grundschulzeit sowie die Sekundarstufe in den Fokus, bevor der Hochschulbereich betrachtet wird.
Schlagworte: Familie, Migration, Bildung, Migrationshintergrund, Bildungsdisparitäten, soziale Ungleichheit
In contrast to autochthonous children, children with a migration background achieve poorer results at every level of the educational system in Germany. They gain access to pre-school education later, are more likely to be deferred before entering school, achieve lower levels already in elementary school levels and less often obtain recommendation to attend a secondary school. These ethnic disparities continue through post-secondary education. This research addresses the question of the extent to which family background is relevant to educational attendance and success of children and young adults with a migration background. The literature review is based on findings relating to ethnic disparities and inequality in Germany. The theoretical basis is the structural and individualistic approach of Boudon (1974), who identified differences in the origin of children and young adults as a consequence of social inequality. Following the educational trajectories in Germany in a chronological way, this paper starts with pre-school education, then focuses on elementary and secondary education before concluding with a consideration of post-secondary education.
Keywords: family, migration, education, migration background, educational inequality, social inequality
Beitrag
Die Rolle der Familie für Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien in Deutschland
ZSE Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ISSN 1436-1957), Ausgabe 03, Jahr 2017, Seite 232 - 251
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Die Rolle der Familie für Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien in Deutschland
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