Im Rahmen von geteilter Wohlfahrtsproduktion verschieben sich Zuständigkeiten für das ‚gelingende‘ Aufwachsen von Kindern, was Fragen zur Auf- und Verteilung der elterlichen und pädagogisch-institutionellen Erziehung und Sorge aufwirft. Vor diesem Hintergrund geht der Beitrag auf die digitale Mediennutzung und die Ernährung als zwei Bereiche des Aufwachsens von Kindern ein, die gegenwärtig im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen und bei denen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen neben der Familie vermehrt als verantwortliche Erziehungs- und Sorgeinstanzen adressiert werden. Auf Basis empirischer Studien untersucht der Beitrag, wie Eltern und Professionelle pädagogischer Einrichtungen Erziehung und Sorge im Kontext der Mediennutzung und Ernährung von Kindern verstehen und welche Zuständigkeiten sie sich und der anderen Instanz jeweils zuschreiben. Es wird deutlich, dass die befragten Personen am Primat der elterlichen Primärverantwortung orientiert sind. In der Folge werden weder die Mediennutzung noch die Ernährung von Kindern als geteilte Wohlfahrtsproduktionen erlebt, jedoch werden institutionelle Eingriffe in die elterliche Primärverantwortung bei Defiziten der elterlichen Erziehungs- und Sorgeleistungen als zulässig eingeordnet.
Beitrag
Verteilte Erziehungs- und Sorgeverantwortung im Kontext digitalisierungs- und ernährungsbezogener Wohlfahrtspraktiken
ZSE Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ISSN 1436-1957), Ausgabe 2, Jahr 2019, Seite 152 - 167
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Verteilte Erziehungs- und Sorgeverantwortung im Kontext digitalisierungs- und ernährungsbezogener Wohlfahrtspraktiken
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