In der vorliegenden Studie werden auf Basis der Schuleingangsuntersuchung (SEU) der Städteregion Aachen aus den Jahren 2015 bis 2019 bildungsassoziierte Unterschiede in der Empfehlung zur Prüfung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs (SPF) (n = 19 993) untersucht. Kinder aus Haushalten mit einem geringeren familiären Bildungsstatus besitzen laut vorliegender Studienergebnisse ein signifikant höheres Risiko, eine Empfehlung zur Prüfung eines SPFs zu erhalten. Diese Assoziation bleibt auch unter Berücksichtigung verschiedener Kontrollvariablen statistisch bedeutsam und hat sich im Zeitverlauf nur leicht verändert. Bildungsassoziierte Unterschiede werden bei den Förderschwerpunkten Lernen (LE), Sprache (SQ), geistige Entwicklung (GG) und emotionale und soziale Entwicklung (ESE) sowie bei Kindern mit unklarem Förderbefund deutlich. Die Ungleichheit in der Empfehlung zur Prüfung eines SPFs nach familiärem Bildungsstatus waren bei Mädchen tendenziell, aber nicht signifikant größer, als bei Jungen. Die vorliegenden Ergebnisse verdeutlichen, wie stark ein möglicher SPF und dessen Determinanten in unserer Sozialstruktur verankert sind. Sie heben auch die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Förderung der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung sozial benachteiligter Kinder und Familien hervor.
Beitrag
Der familiäre Bildungsstatus und eine empfohlene sonderpädagogische Bedarfsprüfung: Eine Trendanalyse mit den jährlichen Daten der Schuleingangsuntersuchung der Städteregion Aachen der Jahre 2015 bis 2019
ZSE Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ISSN 1436-1957), Ausgabe 1, Jahr 2024, Seite 54 - 73
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Der familiäre Bildungsstatus und eine empfohlene sonderpädagogische Bedarfsprüfung: Eine Trendanalyse mit den jährlichen Daten der Schuleingangsuntersuchung der Städteregion Aachen der Jahre 2015 bis 2019
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