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Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation

Frühe Literalität als soziale Praxis

Zusammenfassung

In diesem Aufsatz werden Mikroprozesse der Reproduktion von Bildungsungleichheit anhand von literalen Praktiken und Fähigkeiten bei zwei knapp 6-jährigen Kindern untersucht. Theoretische Grundlagen bilden Positionen, welche den institutionellen - habitualisierenden, regulierenden und handlungsleitenden - Gehalt von Sprache und Literalität fokussieren und die Verwobenheit von sprachlich-literalen Praktiken und sozialen Situationen betonen. Aus einer ethnografisch ausgerichteten Studie zu früher Literalität in Familien und Bildungs- und Betreuungseinrichtungen werden zwei kontrastierende Fälle vorgestellt: Jana hat durch vielfältige familiäre Schrifterfahrungen elaborierte sprachliche und literale Fähigkeiten erworben, die sie im Kontext des Kinderhortes infolge sozialer Ausschlussprozesse nicht einbringen kann. Liridon ist mit literalen Praktiken weitgehend unvertraut, seine sprachliche Aktivität im Kindergarten steigert sich aber, wenn seine lebensweltlich erworbenen Fähigkeiten anerkannt werden. Bei der Förderung von Literalität, die auf den Abbau von Bildungsungleichheit zielt, spielen die Anerkennung unterschiedlicher Formen von kulturellem Kapital und die Sicherstellung sozialer Zugehörigkeit eine zentrale Rolle.

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Beitrag
Frühe Literalität als soziale Praxis
ZSE Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ISSN 1436-1957), Ausgabe 1, Jahr 2010, Seite 60 - 72

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Titel

Frühe Literalität als soziale Praxis

Zeitschrift

ZSE Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ISSN 1436-1957), Ausgabe 1, Jahr 2010, Seite 60 - 72

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Print ISSN

1436-1957

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Sibylle Künzli / Dieter Isler / Regula Julia Leemann

Schlagwörter

Familie