Moderation: Ursula Drews
Ursula Drews
Tag um Tag, Jahr um Jahr...
Motivation und Motivierung als Dauerproblem von Schule und Unterricht
Das Alltägliche steht im Zentrum des Heftes. Zweifellos gehören Motivation und Motivierung dazu. Ein banales Thema? Sicher nicht. Ohne Motivation "funktioniert" beinahe nichts in Schule und Unterricht. Aber wer hat Anteil an der Motivation von Schülerinnen und Schülern? Oder ist es doch nur allein deren Sache? Und wie ist es um die Lehrerinnen und Lehrer bestellt?
Das Heft will zum Nachdenken anregen und den Blick vielleicht etwas weiten.
Falko Rheinberg
Motivationsförderung im Unterrichtsalltag
Probleme, Untersuchungen, Ergebnisse
Was ist eigentlich Lernmotivation? Zu dieser zentralen Frage präsentiert Falko Rheinberg, ein bekannter Motivationsexperte, den aktuellen Diskussionsstand. Er erörtert, welche Rolle Sachinteresse, Freude am Kompetenzerwerb, aber auch Willensanstrengung für die Motivation spielen. Fünf kritische Fragen zur Lernmotivation, mit denen jeder sein Verständnis von Lernmotivation und seine Motivationspraxis überprüfen kann, schließen den Beitrag ab.
Guido Landreh
Motivation durch den Ernstfall
Erfahrungen aus der »Stadt-als-Schule Berlin«
Was kann man tun, wenn Schülerinnen und Schüler gar nicht mehr lernen wollen und auch die Beziehung zur Schule als Institution empfindlich gestört ist? "Stadt-als-Schule Berlin" hat hierfür ein anerkanntes Praxislernprojekt entwickelt. Der Autor zeigt, wie der "Ernstfall" Schülern ermöglicht, auf ganz unterschiedliche Weise wieder zum Lernen zu finden und wie sich Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung dieser Schüler entwickeln.
Heinz Bonorden
Unklare Ziele...
Motivationserfolge und -probleme an einem Gymnasium
Ein Schulleiter aus dem "Westen", dem kurz nach der Wende die Leitung eines großen Gymnasiums in einer märkischen Kleinstadt übertragen wurde, beschreibt, wie unbedeutend anfangs "klassische" Motivationsprobleme an der Schule waren. Nach der Euphoriephase wurde das Thema Motivation allerdings evident. Der Autor beschreibt, wie sich Motivationsprobleme am Leben und Lernen der Schülerinnen und Schüler zeigen und verbindet diese Fallananalysen mit kritischen Fragen, die sich nicht erst seit PISA für die Zukunft des deutschen Gymnasiums stellen könnten.
Ulrich Schürmann
Müssen die »neuen« Schülerinnen und Schüler anders motiviert werden?
Beobachtungen und Feststellungen an der John-F.-Kennedy-Oberschule
Mit welchen Motivationsproblemen hat eine deutsch-amerikanische Schule zu tun? Sind diese Probleme anders als an anderen Schulen? Der Autor beschreibt, welche Erwartungen vor allem die Eltern mit einer solchen Schule verbinden und wie das deutsch-amerikanische Lehrer/innen-Team die heutige Schülergeneration zu motivieren sucht. Bezugspunkt sind die Schule als Institution, das jeweilige Fach und die einzelnen Stunden. Besonders in der Verantwortung für die ganze Schule und im Eingehen auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler werden dabei auch Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Kolleg/innen deutlich.
Ursula Drews
»Der Mensch ist von Natur ein lernlustiges Wesen« (Aristoteles)
Randnotizen zu Motivation und zum Motivieren in der Schule und zu Hause - oder mehr?
Randnotizen - Feststellungen, Einfälle, Assoziationen »am Wege« - sind zuweilen recht aufschlussreich. Sie erhellen das jeweilige Problem von einer anderen Seite oder vertiefen bereits eingebrachte Sichtweisen. Die Autorin hat einige solcher Randnotizen zusammengetragen. Sie sollen zum Weiterdenken anregen.
Sandra Glowinski /Christoph Schneegass
Materialien zu Motivation und Motivierung
Zwei zukünftige Lehrer, die sich noch in der Ausbildung befinden, haben Literatur zu Motivation und Motivierung gesichtet. Sie haben eine Auswahl getroffen und entwickeln einige »Angebote«, die sowohl erfahrene Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Neulinge im Schuldienst kritisch prüfen und nutzen können. .
Barbara Koch-Priewe
Für Wolfgang Klafki
Laudatio anlässlich der Ehrung durch den Ernst-Christian-Trapp-Preis
Professor Dr. Wolfgang Klafki ist in diesem Monat 75 Jahre geworden. Dazu gratuliert PÄDAGOGIK mit einer Laudatio, die anlässlich der Verleihung des Ernst-Christian-Trapp-Preises durch die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft in München vorgetragen wurde. Ergänzt wird der Glückwunsch durch einen Lesehinweis auf zwei gerade erschienene Publikationen von Wolfgang Klafki.
Renate M. Schrempf
Rubrics
Ein Instrument zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in Unterricht und Schule
In der Regel sind der Lehrkraft die Lehrziele eines Unterrichtsabschnittes bekannt. Aber wie soll sie die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler konkret bewerten? Nach welchen Kriterien? Mehr noch: Können das nicht auch die Lernenden selbst machen? Rubrics sind eine Hilfe dabei. Sie machen die Anforderungs- und Bewertungskriterien transparent und machen Qualität besprechbar.
Schulentwicklung international
7. Folge
Jana Kohnová
Schulentwicklung in der Tschechischen Republik
Auch mehr als zehn Jahre nach dem politischen Neuanfang ist das Bildungswesen der Tschechischen Republik noch mitten im Umbruch. Ein neues Schulgesetz ist bislang noch nicht verabschiedet und es fällt schwer zu erkennen, wohin die Reise gehen wird. Die aktuelle Situation ist durch eine Vielzahl unterschiedlicher Positionen und Interessen gekennzeichnet. Die Bildungsforscherin Jana Kohnová beschreibt in ihrem Beitrag, zwischen welchen Polen sich Schulentwicklung in der Tschechischen Republik bewegt. Da gibt es die Pflege und Fortführung bewährter reformpädagogischer Traditionen, Verfechter einer radikalen Deregulierung und Privatisierung, aber auch das beharrliche Engagement für eine systematische Qualitätsentwicklung der tschechischen Schulen.
Elisabeth Gessner
Mehr Evaluation, mehr Verbindlichkeit, mehr Lernkultur
Keine Patentrezepte aus Finnland
Alle reisen nach Finnland. Im bisher eher wenig beachteten europäischen Norden scheint man über besondere pädagogische Erfolgsgeheimnisse zu verfügen: finnische Schüler lesen besser, lesen lieber, gehören überhaupt zu den Bestplatzierten auf der Hitliste der internationalen Vergleichsuntersuchung PISA. Die Qualität des Unterrichts macht den Unterschied zwischen guten und schlechten Schulen, Lehrer(inne)n und Schüler(inne)n – diese Botschaft versucht der deutsche Pisa-Konsortiums-Chef Jürgen Baumert zu vermitteln. Doch der Blick nach Finnland ernüchtert: im Unterricht wird auch dort mit Wasser gekocht. Gute Gründe also für die Vermutung, dass es auch am System liegt. Doch neben dem »großen« Unterschied – Einheitsschule versus segregierendem System – ist Elisabeth Gessner in Finnland noch einiges andere Bemerkenswerte aufgefallen.
Christoph Gallschütz
Entwicklungspsychologische Wegweiser durch Kindheit und Jugend
U. a.: Warum haben Schulbibliotheken in Deutschland keine Zukunft?
P.S.
Reinhard Kahl’s Kolumne
Hunde- und Katzenschule