Thema: Heterogenität und Differenzierung

Moderation: Johannes Bastian

Annemarie von der Groeben
Lernen in heterogenen Gruppen
Chance und Herausforderung

Das Leitbild der deutschen Schule setzt auf Homogenität. Unverkennbar aber ist eine wachsende Unterschiedlichkeit der SchülerInnen.
Was macht das Lernen in heterogenen Gruppen schwierig? Welche Unterschiedlichkeiten begegnen uns in der Schule? Welche Befunde und Argumente sprechen für Differenzierung?
Die Einführung klärt die Grundlagen und ein Spektrum von Beispielen, kleinen Schritten und längerfristigen Perspektiven im Umgang mit Heterogenität.

Gerhard Eikenbusch
Alle sind gleich – aber jeder ist anders …
Erkundungen zur Kultur der Individualisierung und Differenzierung in Schweden

Schwedens Schulen eilt seit PISA der Ruf einer besonderen Individualisierungskultur voraus. Welche Mentalität ist dort zu beobachten und wie wird sie gefördert? Wie gehen LehrerInnen mit Heterogenität um und welche schulische Arbeitskultur fördert Individualisierung? Wie arbeiten Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam an differenzierender Unterstützung? Welche Differenzierungsmethoden sind verbreitet und wie überprüfen Schulen ihren Erfolg?

Yvonne Corssen, Christine Roggatz
Den Umgang mit Heterogenität lernen …
… im Referendariat ein Thema am Rande?

Wenn Sensibilität für Heterogenität und Fähigkeiten zur Differenzierung gelernt werden sollen, dann muss dafür im Bildungsgang von Lehrerinnen und Lehrern Platz sein. Deshalb fragen zwei Referendarinnen: Wie kann der Umgang mit Heterogenität in der zweiten Phase bedeutsam werden? Wie kann Differenzierung gelernt werden, wenn doch erst einmal das Überleben gelernt werden muß? Der Beitrag zeigt, wie die ersten Schritte aussehen können.

Liane Paradies
Leistungsheterogenität in der Sekundarstufe 1
Anregungen zur Differenzierung im Unterricht

Die Verschiedenheit von Leistungsfähigkeit und Bedürfnissen ist der Normalfall jeder Lerngruppe. Wie kann Unterricht darauf reagieren? Welche Möglichkeiten der organisatorischen und didaktischen Differenzierung und Individualisierung gibt es? Wie können solche Formen des Umgangs mit Heterogenität konkret aussehen? Liane Paradies skizziert ein Spektrum von Ideen und Beispielen für die Praxis der Sekundarstufe I.

Dorit Bosse
Differenziertes Lernen bis zum Abitur
Anregungen zum Umgang mit Heterogenität in der gymnasialen Oberstufe

Das Kurssystem der Oberstufe suggeriert weitgehende Homognität der Lerngruppen. Tatsächlich aber gibt es ein hohes Maß an (verdrängter) Heterogenität.
Welche Methoden können die Vielschichtigkeit oberstufenspezifischer Arbeit unterstützen? Welche Potentiale bieten problemorientiertes Arbeiten, Gruppenpuzzle, Lerntagebücher und Facharbeiten? Wie kann Unterricht Eigentätigkeit herausfordern und individuelles Arbeiten zulassen?

Gudula Mebus
Anregungen zum Umgang mit kultureller Heterogenität

Dem traditionellen Selbstverständnis der deutschen Schule ist Heterogenität fremd. Was sind die Wurzeln dieses Denkens? Wie wirkt sich der nationalstaatlich geprägte Blick aus auf die Inhalte, das Weltbild der »eingeborenen« Kinder und die Identitätsfindung von Kindern mit Elementen aus mehreren Kulturen? Wie kann Integration als wechselseitige Wahrnehmung und Wertschätzung von Vielfalt erreicht werden.

Hermann Lange
Wie heterogen sind deutsche Schulen und was folgt daraus?
Befunde und Konsequenzen aus PISA und IGLU

Die Ergebnisse von PISA verweisen auf Probleme im Umgang mit Heterogenität auf unterschiedlichen Ebenen.
Was wissen wir über Leistungsheterogenität, deren Ausprägung und Hintergründe? Ist die Festlegung von Standards eine Hilfe beim Umgang mit Heterogeniät? Kann die Selektion nach unterschiedlichen Schulformen weiter aufrecht erhalten werden?
Der Beitrag diskutiert Konsequenzen der einschlägigen Befunde und zeigt, dass der Umgang mit Heterogenität keineswegs nur im Klassenzimmer geschieht.

Beitrag

Heinz Klippert
Vom Methodentraining zur systematischen Unterrichtsentwicklung
Anregungen zur Effektivierung schulischer Lehr- und Lernprozesse

Manche der nach PISA eingeforderten Unterrichtsveränderungen laufen ins Leere. Der Fehler: Sie beschränken sich auf gut gemeinte Einzelaktionen besonders engagierter Lehrkräfte. Nötig wäre eine umfassende konzentrierte Aktion. Ihr didaktischer Kern: Schüler lernen eigenverantwortlich, - sie bohren sich inhaltlich in Themen ein und trainieren entsprechende Arbeitsmethoden. Wie ein solches Konzept aussehen kann, zeigt der Beitrag.

Eva Arnold, Peer Kaeding
Streitschlichterprojekte: enttäuschte Erwartungen – neue Hoffnungen?
Eine Evaluation

Niemand wird etwas dagegen haben, wenn Schüler lernen, mit friedlichen Mitteln Konflikte zu lösen. Streitschlichtung ist ein Modell dazu, besonders wenn es um Gewalt geht. Aber: was zeigt die Erfahrung? In der Regel gelingt der Start mit Streitschlichterprojekten ganz gut, aber wie geht es langfristig weiter? Der Beitrag zeigt hilfreiche Konsequenzen auf, die aus den berichteten Beispielen zu ziehen sind.

Bildungspolitik

Christoph Ehmann, Hermann Rademacker
Schulschwänzer
Aprilscherze statt seriöser Untersuchungen

Rezensionen

Annemarie Fritz, Franz Josef Klingen
Begabtenförderung in der Schule
Ergebnisse und Perspektiven

Magazin

U.a.: Integrieren statt Aussondern:
Erfahrungen in England

P.S.

Reinhard Kahl's Kolumne
Zusammenspiel