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Editorial

Mit diesem Heft beginnt der 50. Jahrgang unserer Fachzeitschrift. 1956 wurde sie als »Die Sonderschule« ins Leben gerufen, um ein Forum zu schaffen, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf sonderpädagogischem Gebiet möglichst schnell bekannt zu machen, den Erfahrungsaustausch von Sonderpädagogen anzuregen und dadurch die Verbindung von Theorie und Praxis zu stärken. Darüber hinaus sollte die Zeitschrift auch schulorganisatorische Arbeit leisten, um den Aufbau des Sonder-schulnetzes zu unterstützen.

Bereits im Heft 1 des 1. Jahrgangs wurde betont, dass die Fachzeitschrift der ständi-gen Mitarbeit, der Hilfe und Kritik ihrer Leser bedarf. In diesem Sinne haben die Autoren referiert, informiert und ermutigt, die politischen, wissenschaftlich-pädagogischen, didaktisch-methodischen und ökonomischen Möglichkeiten für die Erziehung und Bildung von Menschen mit Behinderung zu nutzen. Auch im wie-dervereinten Deutschland ist die Zeitschrift diesem Grundanliegen treu geblieben.

Der Wandel gesellschaftlicher und politischer Strukturen ging einher mit neuen Erfahrungen, neuen Erkenntnissen, veränderten Organisationsformen von Schule und Unterricht. War der Blick bis dahin vorwiegend nach Osten gerichtet, so er-öffnete er jetzt neue Blickrichtungen weltweit auf Theorie und Praxis von Sonder-, Heil-, Behinderten- oder Rehabilitationspädagogik.

Das kontinuierliche Verfolgen des Grundgedankens unserer Fachzeitschrift schloss und schließt die inhaltliche Offenheit gegenüber den vielfältigen Aufgabenfeldern in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung und von Behinderung Bedrohten ein. Das dokumentiert sich auch in den im Laufe der Jahre geänderten Titeln: zunächst »Die neue Sonderschule« Zeitschrift für Theorie und Praxis der pädagogischen Re-habilitation und gegenwärtig »Sonderpädagogische Förderung« Integration und pä-dagogische Rehabilitation.

Unseres Erachtens ist mit dem Erscheinen des 50. Jahrgangs ein Zeitpunkt gekom-men, Rückschau zu halten, Bestandsaufnahmen zu machen, zu Entwicklungen kri-tisch Stellung zu nehmen, grundlegende Orientierungen zu geben, perspektivische Ausblicke auf Theorie und Praxis aufzuzeigen. Deshalb kommen im vorliegenden Heft Vertreter der unterschiedlichen sonderpädagogischen Fachgebiete zu Wort.

Ortrud Marsand/Hannelore Ruppe