Jahrgang 48 – Heft 2/2003
Blitzlicht
Tatjana Kolberg
Mehrdimensionale basale Förderung als Voraussetzung der Sprachentwicklungsförderung
Zusammenfassung: Sprachentwicklung ist ein komplexer prozesshafter Vorgang, der zum Glück von den meisten Kindern ohne besonders erkennbare Anstrengung bewältigt wird. Es gibt aber auch Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen Sprache nicht so problemlos erwerben. Diese Kinder benötigen Unterstützung und Förderung, um ihnen einen guten Start in ein selbstbestimmtes Leben zu geben. In diesem Beitrag werden Möglichkeiten zur mehrdimensionalen basalen Förderung fokussiert und versucht, Zusammenhänge zwischen sprachbasale Entwicklungsbereiche und Förderungsnotwendigkeiten darzustellen. Eine Auswahl an Konzepten, Methoden und Materialienzusammenstellung dient der Unterstützung bei der Auswahl von Diagnostik und Förderung.
Arnd Münster
FC - eine Methode rüttelt am Bild der geistigen Behinderung
Zusammenfassung: Die spezielle Kommunikationsmethode, FC (Facilitated Communication = Gestützte Kommunikation) eröffnet Menschen mit schweren Kommunikationsstörungen, unter anderem Autisten, erstmals die Möglichkeit, durch Überwindung neuromotorischer Probleme zu kommunizieren. Der Autor geht auf Entwicklungsgeschichte, Funktion, Anwendung und die daraus gewonnenen neuen Erkenntnisse zum Thema »geistige Behinderung« ein. Aktueller Bezug: Die Methode, an der sich heftige Diskussionen entzündeten, wurde vor kurzem vom Gesetzgeber als Kommunikationsmethode anerkannt. Auch im vor uns liegenden Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003« wird FC als Thema eine bedeutende Rolle spielen.
Ursula Haupt
Schatten in Förderung und Therapie behinderter Kinder - Eine kritische Reflexion zur gegenwärtigen Situation
Zusammenfassung: In Förderung und Therapie geht es nicht um reine Selbstbestimmung des Kindes, erst recht nicht um überwiegende Fremdbestimmung, sondern um mitmenschliche Zusammenarbeit. Nur sie kann isolierende Selbstbestimmung ebenso verhindern wie besitzergreifende machtvolle Fremdbestimmung. Es geht darum, dass das Kind seine eigenen Möglichkeiten entwickeln kann und nicht darum, dass es üben muss, was es nicht kann. Das Grundanliegen ist, das Kind so in lebendiges Leben einzubeziehen, dass es eigene Impulse entwickeln, bedeutsame Erfahrungen machen und in die Lebenswelt hineinwachsen kann. Wie dies praktiziert werden kann, wird im folgenden Beitrag anschaulich beschrieben.
Christian Lindmeier/Ruth Müller
Medizin ohne Ethik? Aktuelle Stellungnahmen zu ethischen und rechtlichen Grenzen der modernen Biomedizin
Annette Leonhardt
Das System der Sonderklassen an Japans Elementarschulen
Birgit Altenkirch/Ute Angerhoefer/Annette Harb/Andrea Kause
Englisch in der allgemeinen Förderschule - Ein erster Erfahrungsbericht zu einem Schulversuch in M-V
Andreas Allmang
Schwimmkurs für geistig Behinderte unter integrativem Aspekt
Franziska Schäffer
Eine persönliche Erklärung
Christian Mürner
Erfundene Behinderungen in der schönen Literatur
Buchbesprechen
Brita Schirmer
JØrgensen, Ole Sylvester: Asperger: Syndrom zwischen Autismus und Normalität
Harry Bergeest
Ferdinand Klein (Hrsg.): Begegnung und Vertrauen
Christel Rittmeyer
Rita Kollmar-Masuch (Hrsg.): Ich male meine Gitter bunt
Michael Häußler
Bundschuh, Konrad: Heilpädagogische Psychologie.
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