Integrationsoptimismus und gemeinsamer Integrationsalltag in Deutschland: Ergebnisse des ersten SVR-Integrationsbarometers

Fincke, Gunilla

doi:10.3262/MIG1004210

Migration und Soziale Arbeit

Integrationsoptimismus und gemeinsamer Integrationsalltag in Deutschland: Ergebnisse des ersten SVR-Integrationsbarometers

Zusammenfassung

Zuwanderungsgesetz, Reformen im Staatsangehörigkeitsrecht und im Bildungsbereich, Integrationsinitiativen auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene - integrationspolitisch hat sich in den letzten zehn Jahren in Deutschland mehr verändert als in den Jahrzehnten zuvor. Dennoch überwiegen zwei Typen von überzeichnenden Vereinfachungen im Diskurs über Integration. Auf der einen Seite wird die Integrationswilligkeit oder auch Fähigkeit von MigrantInnen bestritten und es werden wachsende Abgrenzungen konstatiert. Auf der anderen Seite wird über eine sich verschließende oder gar rassistische Mehrheitsbevölkerung geklagt, die die Integrationsanstrengungen der MigrantInnen ins Leere laufen lasse. Gemein haben diese beiden im deutschen politischen und medialen Diskurs weit verbreiteten Klagen die Vorstellung einer flächendeckend gescheiterten Integration. Beide Seiten tragen in dunklen Tönen das Bild eines sich zunehmend vertiefenden Grabens zwischen einer integrationsfeindseligen Mehrheitsbevölkerung und einer integrationsverweigernden Zuwandererbevölkerung vor. Unterschiedlich sind dabei nur die Schuldzuschreibungen: Was dem einen sein "integrationsunwilliger Ausländer" ist dem anderen sein "ekelhafter Deutscher". Ob diese diskursiven Positionen im Alltag von der Bevölkerung geteilt werden, blieb mangels geeigneter Daten bisher ungeklärt. -- --

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Beitrag
Integrationsoptimismus und gemeinsamer Integrationsalltag in Deutschland: Ergebnisse des ersten SVR-Integrationsbarometers
Migration und Soziale Arbeit (ISSN 1432-6000), Ausgabe 4, Jahr 2010, Seite 210 - 218

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