Entgegen dem bildungspolitischen Anspruch Bildungsungleichheit abzubauen, werden Einrichtungen der frühkindlichen Bildung oft zu Orten, die rassistische Ungleichheitsverhältnisse (re)produzieren. Dieser Artikel analysiert institutionellen Rassismus in Kindertageseinrichtungen (Kitas) und zeigt ausgehend von zwei qualitativen Forschungsprojekten, die zwischen 2021 und 2023 in Berlin durchgeführt wurden, auf, wie sich Rassismus in Kitas prozessiert. Die Ergebnisse zeigen, dass institutionelle Exklusionsprozesse den Zugang zu Kitas beeinflussen und sich auch in der Lernumgebung manifestieren. Wissensbestände, Handlungspraktiken und strukturelle Rahmenbedingungen (re-)produzieren Rassismus. Es fehlen etablierte Strategien im Umgang mit der (De-)Thematisierung und Erscheinungsformen von Rassismus in der Institution Kita. Eine unzureichende Professionalisierung im Umgang mit Diskriminierung und Rassismus erschwert die effektive Bearbeitung rassistischer Diskriminierung und Ausschlussprozesse. Die Perspektive des institutionellen Rassismus macht deutlich, dass eine kritische Auseinandersetzung mit Auswahlkriterien, Repräsentation und Beschwerdewegen notwendig ist, um inklusive und diskriminierungskritische Bildung sowie den Zugang dazu zu gewährleisten.
Beitrag
Institutioneller Rassismus in Kindertageseinrichtungen. Erscheinungsformen und Handlungsstrategien
Migration und Soziale Arbeit (ISSN 1432-6000), Ausgabe 1, Jahr 2024, Seite 56 - 62
Institutioneller Rassismus in Kindertageseinrichtungen. Erscheinungsformen und Handlungsstrategien
Migration und Soziale Arbeit (ISSN 1432-6000), Ausgabe 1, Jahr 2024, Seite 56 - 62
10.3262/MIG2401056
Seyran Bostanc?, Benedikt Wirth, Institutioneller Rassismus in Kindertageseinrichtungen. Erscheinungsformen und Handlungsstrategien (2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1432-6000, 2024 #1, S.56
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1432-6000
Beltz Juventa
Seyran Bostanc? / Benedikt Wirth