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Migration und Soziale Arbeit

Elternbilder in adoleszenten Bildungsprozessen im Kontext von Migration

Zusammenfassung

Die Adoleszenz als Zeit der Veränderung und Neuorientierung ist auch eine Zeit der vielschichtigen Auseinandersetzung mit Fragen nach der eigenen Herkunft, in der die Beziehung zu den eigenen Eltern und innere Elternbilder eine Umgestaltung erfahren (King 2013). Im Kontext von Migration sind Fragen nach der eigenen Herkunft häufig dominiert von Fragen der Zugehörigkeit. Jugendliche sehen sich in ihrer Auseinandersetzung dabei auch konfrontiert mit Bildern, die gesellschaftlich über ihre Eltern und Familien vorherrschen. Diese sind häufig einseitig von Defizitannahmen geprägt (Geisen 2010). Spezifische migrationsassoziierte Herausforderungen prägen die familialen Migrationserfahrungen und können sich im Sinne einer „verdoppelten Transformationsanforderung“ (King & Koller 2015) mit den Herausforderungen überschneiden, mit denen die Adoleszenz die Familien konfrontiert. Gleichzeitig beinhalten sie aber Ressourcen zur Bewältigung und Transformationspotenzial. Der Beitrag wirft anhand der Ergebnisse zweier Dissertationsprojekte einen Blick darauf, welche Rolle die inneren Elternbilder in den Bildungsprozessen und adoleszenten Umgestaltungsprozessen von jungen Frauen mit Migrationsgeschichte spielen und wie die jungen Frauen dabei auch gesellschaftliche Diskurse aufgreifen. Häufig diskutiert wurde bisher die Rolle der Väter für deren Söhne, hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt derer gesellschaftlicher „Schwächung“ im Zuge der Migration (Apitzsch 2003, 2009; King 2005, 2016; Sauter 2000). Anhand empirischer Ergebnisse zeigt der Beitrag aber deren Bedeutung auch für die Bildungsprozesse junger Frauen auf und kommentiert die Diskussion um die „Schwächung“ der Väter im Kontext der Verteilung von Care-Aufgaben. Schließlich widmet sich der Beitrag der Bedeutung von Elternbildern, die im Kontext von Fluchterfahrungen und damit einhergehendem Ohnmachtserleben bis hinzu Traumatisierungen depotenziert oder unerreichbar scheinen. In solchen Konstellationen können die familialen Beziehungen geprägt sein von Schuldgefühlen der Kinder angesichts der elterlichen Qualen, die sich vielgestaltig auf adoleszente Entwicklungen auswirken.

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Beitrag
Elternbilder in adoleszenten Bildungsprozessen im Kontext von Migration
Migration und Soziale Arbeit (ISSN 1432-6000), Ausgabe 2, Jahr 2024, Seite 162 - 169

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Titel

Elternbilder in adoleszenten Bildungsprozessen im Kontext von Migration

Zeitschrift

Migration und Soziale Arbeit (ISSN 1432-6000), Ausgabe 2, Jahr 2024, Seite 162 - 169

DOI

10.3262/MIG2402162

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Print ISSN

1432-6000

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Franziska Heinz / Ina Kulic

Schlagwörter

Adoleszenz
Bildungsprozesse
familiale Beziehungen
Elternbilder