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Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit

Engagement von Eltern und Jugendlichen mit türkischem Hintergrund und interkulturelle Öffnung deutscher Vereine

Zusammenfassung

In aktuellen Studien über das ehrenamtliche Engagement im Vereinswesen werden die Migranten/Migrantinnen, insbesondere türkischer Herkunft, weitestgehend nicht spezifisch berücksichtigt (vgl. Beher u.a., 1998, Rosenladt 2000, S. 216, Kreis Bergstraße 2001). Eine spezifische Berücksichtigung von Migranten/Migrantinnen soll die Segmentierung in der Gesellschaft nicht stärken, sondern dem sozialen, kulturellen und demografischen Wandel Rechnung tragen (vgl. Sen 2001, S. 200, Palm/Schumacher 2005, S. 111 ff., Klein 2000, S. 307 ff.) Anzumerken ist, dass viele Untersuchungen sich mit Sport befassen, während das breite Spektrum des Vereinswesens nicht berücksichtigt wird (vgl. Rosenbladt 2000). -- Anders formuliert: Nur derjenige kann mitreden, der sich an der politischen, sozialen und kulturellen Gestaltung seiner Lebenswelt aktiv beteiligt. Das Vereinswesen ist ein relevanter Bestandteil zivilgesellschaftlicher und demokratischer Beteiligung. Durch den Migrationsprozess gibt es spezifische Erfahrungskontexte, die nur über die subjektive Lebenssituation der Befragten erfahrbar gemacht werden können. Mitwirkung in den gesellschaftlichen Institutionen ist ein relevanter Bestandteil gesellschaftlicher Integration, zumal dadurch der Austauschprozess - womit auch Integration gemeint ist - unter den Mitgliedern gewährleistet ist. -- In Zeiten der weltweiten Globalisierung und der Entwicklung der bundesrepublikanischen Gesellschaft zu einer faktischen Einwanderungsgesellschaft stellen kulturelle Vielfalt und Integration keine Widersprüche dar. Sie sind Bestandteile einer so definierten Gesellschaft. "Bürgerschaftliches Engagement ist eine freiwillige, nicht auf das Erzielen eines persönlichen materiellen Gewinns gerichtete, auf das Gemeinwohl hin orientierte, kooperative Tätigkeit." (Vgl. Enquetekommission 2002, S. 40). Entgegen dieser ausdrücklich positiv konnotierten Auffassung wird insbesondere im ethnisch freiwilligen Engagement ein desintegrativer (vgl. Koopmanns 2004, S. 417) Prozess gesehen. Danach leisten die Migrantenselbstorganisationen Vorschub für Parallelgesellschaften. Das freiwillige Engagement von Migranten kann jedoch konstruktiv dazu genutzt werden, über die interkulturelle Öffnung von deutschen Vereinen nachzudenken. Angesichts des abnehmenden Interesses, sich im Verein zu engagieren, kommt eine solche Zusammenarbeit den Nutzern der Vereine entgegen. Hierzu stehen allerdings konzeptionelle Überlegungen (siehe Empfehlungen) noch aus. -- Die Vereine sind ein Spiegelbild der Gesellschaft. So auch im Kontext der Integration ethnischer Minderheiten. Bereits in früheren Studien wurde auf selektive Integrationskraft von Vereinen hingewiesen (vgl. Stüwe 1984, S. 303 f.). Der Informationsdienst (vgl. Ausländerin Deutschland 2003, S. 6) "Ausländer in Deutschland" machte unter dem Titel "Sport und Integration" auf diese Notwendigkeit aufmerksam und hob hervor, dass ethnische Vereine einen Gründungsboom verzeichneten und die deutsche Seite diese Entwicklung mit Resignation und Bedauern beobachte.

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Beitrag
Engagement von Eltern und Jugendlichen mit türkischem Hintergrund und interkulturelle Öffnung deutscher Vereine
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 1, Jahr 2009, Seite 21 - 26

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Titel

Engagement von Eltern und Jugendlichen mit türkischem Hintergrund und interkulturelle Öffnung deutscher Vereine

Zeitschrift

TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 1, Jahr 2009, Seite 21 - 26

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Print ISSN

0342-2275

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Cengiz Deniz

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