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Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit

Tendenzen neuerer Methodenentwicklung in der Sozialen Arbeit

Zusammenfassung

Wenn von den Methoden der Sozialen Arbeit die Rede ist, dann waren damit lange Zeit exklusiv die drei "klassischen" Methoden gemeint, nämlich die Soziale Einzelfallhilfe, die Soziale Gruppenarbeit und die Gemeinwesenarbeit. Ist das auch heute noch so? Diese Frage lässt sich nicht abschließend beantworten, weil die Auffassungen darüber weit auseinandergehen. So vertreten Kreft & Müller (2010) die Auffassung, es solle der Begriff "Methode" nur noch für die Klassiker reserviert bleiben, da sie "nach Herkunft und Entwicklung den drei kommunikativen Grundmustern allen sozialpädagogischen/sozialarbeiterischen Handelns" entsprechen, nämlich "als Face-to-Face-Beziehung, handelnd in Gruppen, agierend im sozialen Nahraum" (S. 22). Jedes weitere regelgeleitete Handeln in der Sozialen Arbeit solle als "Verfahren" bezeichnet werden. Einer solchen Auffassung widerspricht z.B. Stimmer (2006) vehement: Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit heute noch als die Methoden der Sozialen Arbeit zu bezeichnen, blende die Methodenentwicklung seit den 1960er Jahren aus. Seinem Verständnis nach handelt es sich bei den "Klassikern" ohnehin "um Arbeitsformen, innerhalb derer verschiedene strukturierte Methoden, Verfahren und Techniken zur Anwendung kommen". Deutlich wird schon nach diesen wenigen einleitenden Worten, dass es bis heute keine einheitliche Verständigung darüber gibt, was genau "Methoden" denn nun sind, und zwar in trennscharfer Abgrenzung zu Konzepten, Verfahren und Techniken. Ein überaus wichtiger Schritt zur Überwindung dieses Problems und damit der Methodenentwicklung ist in meinen Augen die Erarbeitung eines erweiterten Methodenverständnisses, das Galuske (2005) in Abgrenzung zum "engen" Methodenverständnis formuliert hat und das mittlerweile weite Verbreitung gefunden hat. Das enge Verständnis beschäftigt sich tatsächlich nur mit Techniken des planmäßigen Erreichens eines Ziels, fragt also lediglich nach dem "Wie?" im Sinne der in der schulpädagogischen Diskussion üblichen Unterscheidung zwischen Methodik und Didaktik. Gegen diese Sichtweise regte sich allerdings zunehmende Kritik, es wird der Vorwurf der Sozialtechnokratie erhoben. Methoden - so wird argumentiert - sind dann "nicht mehr als Instrumente der Modifikation von Verhaltensweise und/ oder Situationen ? Warum und mit welcher Zielsetzung sie schließlich verwendet würden, stünde nicht mehr im Horizont der Methodenfrage!" So sagt die Lernmethode "Lernen durch positive Verstärkung" nichts darüber aus, zu welchem möglicherweise höchst fragwürdigen Zweck sie verwendet wird. Das weitere Methodenverständnis meint einen integrierten Methodenbegriff, der "Methoden immer in Abhängigkeit von Problemlagen, Zielsetzungen und Rahmenbedingungen diskutiert". Geißler und Hege (2007) stellen ein solches integriertes Modell vor, indem sie die Begriffe "Konzept", "Methode" und "Technik" miteinander in Beziehung setzen. Ein Konzept ist danach ein "Handlungsmodell, in welchem die Ziele, die Inhalte, die Methoden und die Verfahren in einen sinnhaften Zusammenhang gebracht sind". Methoden sind konstitutive Teilaspekte von Konzepten: "Die Methode ist ein ausgedachter Plan der Vorgehensweise." Schließlich sind "Techniken" dann wiederum Teilaspekte von Methoden. Methoden können nach diesem Verständnis also ein ganzes Set unterschiedlicher Techniken umfassen, immer aber in Bezug auf ein Gesamtkonzept mit definierten Zielen vor dem Hintergrund der Berücksichtigung konkreter Rahmenbedingungen.

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Beitrag
Tendenzen neuerer Methodenentwicklung in der Sozialen Arbeit
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 2, Jahr 2011, Seite 136 - 139

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Titel

Tendenzen neuerer Methodenentwicklung in der Sozialen Arbeit

Zeitschrift

TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 2, Jahr 2011, Seite 136 - 139

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Print ISSN

0342-2275

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Stephan Barth

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