Die Diskussion um Soziale Arbeit als eigenständige Wissenschaft oder Leitwissenschaft versus Soziale Arbeit als integrative Wissenschaft von diversen Bezugswissenschaften hat im Laufe ihrer Entwicklung verschiedene Ausprägungen erfahren. Die PionierInnen bereiteten mit einer gewissen Selbstverständlichkeit einer grundlegenden wissenschaftlichen Basis den Boden. Ilse Arlt, Mary Richmond, Alice Salomon schöpften primär aus ihrer praktischen Arbeit theoretische Überlegungen und formten erste Konzepte. Hier setzte sich vor allem Casework durch, das in einer gewissen Verbundenheit mit der Psychoanalyse stand. Wie der einschlägigen Literatur zu entnehmen ist, gibt es heute nicht e i n e Sozialarbeitswissenschaft, sondern eine Reihe unterschiedlicher Sozialarbeitswissenschaften. Jede dieser Wissenschaften baut auf eine andere Metatheorie. Zum Beispiel ging man in den 70er Jahren von einer ideologischen Fundierung aus, die Wendt (1995) in seinen Arbeiten als gescheitert ansieht. Staub-Bernasconi bezieht sich auf Systemische Theorien, Kleve baut auf den postmodernen Konstruktivismus auf. In der Diskussion pro und contra zu einer eigenständigen Sozialarbeitswissenschaft spricht sich Maier zum Beispiel in seinem Artikel "Das ewige Leid mit der Leitwissenschaft", 2009 für eine integrative Sozialarbeitswissenschaft aus, sieht diese jedoch durch die Entwicklung einer eigenen Fachdisziplin eher gefährdet. Durch die Akademisierung im europäischen Raum und die damit verbundene Notwendigkeit, zu forschen und Theoriekonzepte wissenschaftlich zu belegen, werden erprobte Konzepte aus diversen Bezugswissenschaften herangezogen und dienen als Anker für Wissenschaftlichkeit. So lässt sich in Deutschland ein Trend in der Wissenschaftsentwicklung Soziale Arbeit in Richtung pädagogisch fundierter Wissenschaftszugänge feststellen, nachdem dort Absolvent_innen von Pädagogischen Universitätsinstituten vermehrt als Lehrende an Fachhochschulen für Soziale Arbeit tätig wurden. So wird nicht nur in der Profession die Leitung sozialer Institutionen von Nichtsozialarbeiter_innen (wie Jurist_innen, Psycholog_innen, Soziolog_innen, Ärzt_innen u. ä.) übernommen, sondern auch in der Disziplin übernehmen Fachleute der Bezugswissenschaften die Leitung von Ausbildungseinrichtungen für Sozialarbeit. In Österreich wurde vor 10 Jahren die Ausbildung zur Sozialarbeiter_in neu errichteten Fachhochschulen übertragen. Die Entwicklung hier gleicht eher einer "Diaspora". Jede Fachhochschule geht nach einem anderen Schwerpunkt und einem anderen Curriculum vor. Mangels einschlägiger Promotionsmöglichkeiten in Sozialarbeit ist der Umweg über Lehrstühle der "Bezugswissenschaften" oder Universitäten im Ausland nötig. Auch das erschwert die Entwicklung einer eigenständigen Sozialarbeitswissenschaft. Als problematisch in der Entwicklung einer Sozialarbeitswissenschaft sind vor allem zwei Trends zu sehen. Der eine ist der Mangel einer grundlegenden Metatheorie für eine Sozialarbeitswissenschaft und der andere die Zersplitterung in viele Teilbereiche entsprechend den unterschiedlichen Bezugswissenschaften. Das Kernthema, das "Soziale Wesen des Menschen und der Gesellschaft", also das "Sozial Sein" und "Sozial Handeln" wird bei beiden Trends nicht mit dem erforderlichen Tiefgang einer wissenschaftlichen Überprüfung zugeführt. Und bevor noch eine grundlegende Wissenschaft Soziale Arbeit gewachsen ist, entwickeln sich verschiedene Fachwissenschaften mit unterschiedlichen sozialarbeiterischen Schwerpunkten, wie Klinische Sozialarbeit, Sozialraumorientierte Sozialarbeit, Sozialmanagement, Sozialwirtschaft. Einen dritten problematischen Trend stellt die Vergrößerung der Kluft zwischen Wissenschaft und Praxis dar. Um diesen Trends entgegen zu wirken, ist die Entwicklung einer grundlegenden ganzheitlich integrativen Sozialarbeitswissenschaft wünschenswert, sowohl als eigene Disziplin als auch als Planungs- Entscheidungs- und Reflexionsinstrument für die Praxis. Sie könnte die Professionalisierung ebenso wie die Identitätsentwicklung der Sozialarbeiter_innen fördern.
Beitrag
Das Soziale Organismusmodell - Ein Beitrag zur Entwicklung einer eigenständigen Metatheorie für Soziale Arbeit
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 4, Jahr 2011, Seite 285 - 293
Wie möchten Sie bezahlen?
Für die Zahlung mit PayPal benötigen Sie ein PayPal-Konto, Sie können sich registrieren unter: www.paypal.com.
Wenn Sie im Kaufprozess auf www.beltz.de PayPal als Zahlungsart auswählen, werden Sie nach Abschluss des Prozesses auf das PayPal-Formular geleitet. Geben Sie in das Formular Ihren PayPal-Benutzernamen und Ihr Kennwort ein. Nach dem abgeschlossenen Bezahlvorgang erhalten Sie von PayPal eine Bestätigung per Mail für jede Transaktion. In Ihrem PayPal-Konto haben Sie Einblick in alle Transaktionen.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass bei Nutzung von PayPal Ihre persönlichen Daten in den USA unter den dort geltenden Datenschutzbedingungen gespeichert und verarbeitet werden.
Hilfe: Weitere Infos finden Sie auf den Hilfeseiten von PayPal. Die Telefonnummer des Kundendienstes finden Sie nach Login in Ihr PayPal-Konto unter dem Menüpunkt Kontakt > Rufen Sie uns an.
Mit Ihrem Handy bezahlen Sie über Ihre Mobilfunkrechnung oder über Ihr Prepaid-Guthaben. Es fallen zum Preis des Produktes keine weiteren Gebühren an. Sie können Beträge bis zu € 30,00 über dieses Verfahren bezahlen.
Bitte geben Sie im Kaufprozess Ihre Mobilfunknummer im angezeigten Feld ein. Per SMS erhalten Sie eine gebührenfreie Transaktionsnummer (TAN). Um die Zahlung zu bestätigen, tragen Sie die TAN im Online-Formular ein.
Die TAN kann nur einmal verwendet werden, sie ist 15 Minuten gültig. Der Betrag wird nach Verwendung der TAN über Ihre Mobilfunkrechnung oder von Ihrem Prepaid-Guthaben abgebucht. Wenn Sie die TAN nicht nutzen, verfällt diese nach 15 Minuten und es fallen keine Kosten für Sie an.
Die Handy-Bezahlung können Sie nur mit einer deutschen Mobilfunknummer nutzen, auch vom Ausland aus. Für Festnetznummern ist dieser Service nicht verfügbar.
Bei folgenden Anbietern ist die Bezahlung per Handy nicht möglich:
Als Vodafone Prepaid-Kunde müssen Sie Ihre Karte einmal neu aufladen, um den Service nutzen zu können.
Mögliche Gründe, wenn Sie keine SMS erhalten:
Falsche Handynummer: Sie haben sich beim Eingeben der Nummer vertippt.
Firmenhandy: Ihr Firmenvertrag erlaubt die Nutzung dieses Dienstes nicht.
Prepaid-Vertrag: Ihr Guthaben ist nicht ausreichend.
Gesperrt: Ihre SIM-Karte ist gesperrt.
Für die Abwicklung der Bezahlung per Handy nutzen wir den Dienstleister "Mobile Business Engine GmbH". Bitte wenden Sie sich bei Fragen zur technischen Abwicklung an: info(at)mbe4.de.
Hier gelangen Sie zur Übersicht Ihrer abgeschlossenen Zahlungsvorgänge: https://portal.mbe4.de/mbe4customer/. Bitte geben Sie Ihre Mobilnummer ein und bestätigen diese mit der TAN, die Sie per SMS erhalten.
Sie erhalten den kompletten Artikel als PDF mit Wasserzeichen.
Das Soziale Organismusmodell - Ein Beitrag zur Entwicklung einer eigenständigen Metatheorie für Soziale Arbeit
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 4, Jahr 2011, Seite 285 - 293
Artikelseite content-select.com
0342-2275
Beltz Juventa