Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit

Kindbezogene Armutsprävention in Kommunen (Teil 2) Wo und wie gelingt das?

Zusammenfassung

Zunehmend befassen sich Städte und Gemeinden mit dem Problem "Kinderarmut" - sowohl aufgrund steigenden Problem- und Handlungsdrucks als auch aufgrund zunehmenden Bewusstseins für eine "öffentliche Verantwortung" in Ergänzung der "privaten Verantwortung" für arme Kinder. Dazu hat nicht nur der 12. Kinder- und Jugendbericht beigetragen, sondern beispielsweise auch die Diskussion um ein kindergerechtes Deutschland oder universale Kinderrechte. Zum Wesentlichen sind derzeit bundesweit zwei Ansätze in Kommunen zu erkennen: Integrierter Gesamtansatz: Dieser zeichnet sich durch ein umfassendes Verständnis von Armutsprävention aus und ist integrativer Teil von Stadtentwicklung. Er greift die komplexe Problematik mit einem komplexen Handlungsansatz kindbezogener Prävention auf und stellt direkte Bezüge zu allen kommunalen Handlungsfeldern her - von der Kinder-/Jugend-/Familienhilfe über die Bildungs- und Stadtplanung bis hin zur Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsförderung. Er beinhaltet das Arbeiten anhand von Zielen, formuliert Strategien und Maßnahmen, setzt auf Vernetzung aller relevanten Akteure vor Ort und schaut auf Effekte. Vorreiter dieses Ansatzes sind Monheim am Rhein und Dormagen. Zwischenzeitlich liegen auch Erfahrungen aus Nürnberg und Hannover vor, und andere Städte wie Frankfurt am Main, Aachen, Mainz oder Stuttgart und Karlsruhe sind auf dem Weg. Komplexer Teilansatz: Charakteristisch ist, dass er sich dem komplexen Problem ebenfalls mit einem entsprechend umfassenden Verständnis nähert, aber einen Bereich herausgreift und damit ein Handlungsfeld kommunaler Verantwortung in den Fokus stellt. Dies kann der Bildungsbereich (z.?B. Stadt Wiesbaden), die Frühe Förderung (z.B. Stadt München) oder auch der Aufbau eines Sozialmonitoring (z.B. Mühlheim an der Ruhr) sein. Die Schaffung und Gestaltung eines interkommunalen Netzwerkes ist ein nächster Schritt in der aus der Praxis hervorgehenden Umsetzung einer kindbezogenen Armutsprävention. Hier ist das Landesjugendamt des Landschaftverbandes Rheinland (LVR) führend. Der LVR will in den nächsten Jahren modellhaft bis zu 50 rheinische Kommunen in ihrem Bemühen der Entwicklung und Realisierung kommunaler Strategien zur Bekämpfung von Kinderarmut beraten und begleiten. Sie werden in ein interkommunales Netzwerk des gegenseitigen Lernens eingebunden (Vgl. LVR-Landesjugendamtes Rheinland "Teilhabe ermöglichen - Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut" unter www.lvr.de/de/nav_main/jugend_2/jugendmter/koordinationsstellekinderarmut/koordinationsstellekinderarmut_1.html.). -- --

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Beitrag
Kindbezogene Armutsprävention in Kommunen (Teil 2) Wo und wie gelingt das?
TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 1, Jahr 2012, Seite 4 - 11

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Titel

Kindbezogene Armutsprävention in Kommunen (Teil 2) Wo und wie gelingt das?

Zeitschrift

TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 1, Jahr 2012, Seite 4 - 11

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Print ISSN

0342-2275

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Gerda Holz

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