Mythos Sozialpädagogik?

Niemeyer, Christian

doi:10.3262/ZFSP1504405

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Zeitschrift für Sozialpädagogik

Mythos Sozialpädagogik?

Zu den jugendbewegungsideologischen Hintergründen der Kritik Theodor Wilhelms an Klaus Mollenhauer am Ende des ´sozialpädagogischen Jahrzehnts´ (1965-1975)

Zusammenfassung

Nachdem sich die Rede vom ´sozialpädagogischen Jahrhundert´ (Hans Thiersch)

hinreichend blamiert hat, scheint vielleicht die bescheidenere Chiffre vom ´sozialpädagogischen

Jahrzehnt´ (1965-1975) der Erprobung wert, dies jedenfalls zwecks

Rekonstruktion des Versuchs, die ´Ideen von 1968´ in die Praxis umzusetzen. Warum

dieses Projekt scheiterte, ist Thema dieses Aufsatzes, dies ausdrücklich unter Einbezug

der wenig hehren Motive der Feinde der 68er. Als Exempel für dieses Konfliktfeld

gilt die Auseinandersetzung zwischen dem NS-belasteten Jugendbewegungsveteranen

Theodor Wilhelm (1906-2005) und dem - der Studentenbewegung

nahestehenden - Erich-Weniger-Schüler Klaus Mollenhauer (1928-1998).

Now that talk of a "social-pedagogical century" (Hans Thiersch) has proved to be

megalomaniacal, we should perhaps content ourselves with the concept of a "social-

pedagogical decade" from 1965 to 1975 which tried to implement the "ideas of

1968" in practical social work. The failure of this project is the subject of this article,

which also addresses the unpalatable arguments of the enemies of the ´68ers.

The controversy between the Nazi-tainted youth-movement veteran Theodor Wilhelm

and the student-movement sympathizer Klaus Mollenhauer, a pupil of Erich Weniger,

serves to highlight the issues in the conflict.