Zeitschrift für Sozialpädagogik

Karl Jaspers und die NS-Psychiatrie

Zusammenfassung

Im Frühjahr 2022 entzündete sich in Oldenburg ein Disput zwischen der Gedenkstätte Wehnen und der Karl-Jaspers-Gesellschaft über einen Briefwechsel, der den Philosophen und Psychiater Karl Jaspers im Jahr 1947 als politischen Zögerer und Zauderer zeigt, der von der Publizierung eines Forschungsberichtes über die NS-Krankenmorde abrät. Dieser auf Dirk Blasius (1991) zurückgehende Forschungsstand sei überholt, kritisierte die Karl-Jaspers-Gesellschaft. Neuere Quellenfunde hätten erwiesen, dass Jaspers sogar selbst die Initiative zur Verbreitung von Berichten über die NS-Euthanasie ergriffen habe. Bei der Prüfung dieser Quellen bestätigte sich jedoch nicht nur der Forschungsstand von 1991, sondern es zeigt sich, dass es Jaspers bei der Beurteilung der nationalsozialistischen Krankenmorde und Zwangssterilisationen an Objektivität fehlte. Seine Entscheidungen lassen ein Handlungsmuster erkennen, in welchem die Sorge um den Ruf des ärztlichen Berufsstands vor der Anerkennung von Fakten und Empathie für die Opfer rangiert.

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Beitrag
Karl Jaspers und die NS-Psychiatrie
Zeitschrift für Sozialpädagogik ZfSp (ISSN 1610-2339), Ausgabe 1, Jahr 2023, Seite 32 - 49

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Titel

Karl Jaspers und die NS-Psychiatrie

Zeitschrift

Zeitschrift für Sozialpädagogik ZfSp (ISSN 1610-2339), Ausgabe 1, Jahr 2023, Seite 32 - 49

DOI

10.3262/ZFSP2301032

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Print ISSN

1610-2339

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Ingo Harms

Schlagwörter

Psychiatrie
Nürnberg
Euthanasie
Karl Jaspers
Psychiatry
Ärzteprozess
Doctors' Trial
Medical profession
Medizinische Profession
Nazi euthanasia
Nuremberg