Betrifft Mädchen

Mädchen-Werden in der Kinderarztpraxis Wie Körper vulnerabel gemacht werden

Zusammenfassung

Mädchensein wird in der frühen Kindheit nicht nur in der Kita, im heimischen Kinderzimmer oder auf dem öffentlichen Spielplatz eingeübt. Das „Einüben von Geschlecht“ (Tervooren 2007) findet auch an Orten wie der Kinderarztpraxis statt. Im folgenden Beitrag zeige ich auf, wie in medizinischen Vorsorgeuntersuchungen den als Mädchen adressierten Körpern „Vulnerabilität“ zugeschrieben wird, ohne dass dies den Handelnden bewusst wäre. Nicht die Intention der Akteur*innen, sondern die Effekte ihrer Handlungen standen im Fokus der Analysen von Beobachtungsprotokollen und Interviews. Die diskursive Kopplung von Weiblichkeit und Verletzlichkeit, die bei der Untersuchung weiblicher Genitalien erfolgt, zeigt die ungebrochene Wirksamkeit historisch-kultureller Stereotypen, die Mädchen als emotional und verletzlich darstellen. Die hier vorgestellten Forschungsergebnisse sind 2024 als Dissertation unter dem Titel „Geschlechtskörper als soziale Praxis. Eine ethnographische Studie zur Geschlechterdifferenzierung am Beispiel kindermedizinischer Genitaluntersuchungen“ publiziert worden. In dem Beitrag werden die Begriffe Mädchen und Mädchenkörper ohne Genderstern verwendet, weil sie die heterobinäre Adressierungen im Kontext der Genitaluntersuchungen markieren.

Jetzt freischalten 4,98 €

Beitrag
Mädchen-Werden in der Kinderarztpraxis Wie Körper vulnerabel gemacht werden
Betrifft Mädchen (ISSN 1438-5295), Ausgabe 1, Jahr 2025, Seite 40 - 47

Wie möchten Sie bezahlen?

Paypal

Sie erhalten den kompletten Artikel als PDF mit Wasserzeichen.

Titel

Mädchen-Werden in der Kinderarztpraxis Wie Körper vulnerabel gemacht werden

Zeitschrift

Betrifft Mädchen (ISSN 1438-5295), Ausgabe 1, Jahr 2025, Seite 40 - 47

DOI

10.3262/BEM2501040

Angebot für Bibliotheksnutzer:innen

Artikelseite content-select.com

Print ISSN

1438-5295

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Julia Jancso

Schlagwörter