Zusammenfassung: Das Promotionskolleg hat seinen Ausgangspunkt in der Überlegung, dass man es bei ´Arbeit´ und ebenso den ´Subjekten der Arbeit´ mit komplexen medio-politischen Diskursivierungen durch Interessenverbände, Politik, Wissenschaften und eben auch Medien zu tun hat, in denen das Wissen aus verschiedenen Spezialdiskursen (wie ökonomischen, soziologischen, juristischen, politischen, psychologischen usw.) zusammengeführt und weiterverarbeitet wird. Denn medio-politische Diskurse zeichnen sich dadurch aus, dass sie das spezialdiskursive Wissen zu Inter-Diskursen (verbindenden Diskursen) verkoppeln, wie sie insbesondere in Alltag und Medien anzutreffen sind . Das Ergebnis sind Diskursivierungen von Arbeit (vgl. Haunschild 2013a), die regeln, was über Arbeit zu einem bestimmten Zeitpunkt und in einem bestimmten kulturellen Zusammenhang gesagt werden kann, was gesagt werden muss und - häufig viel wichtiger - was nicht gesagt werden darf (vgl. auch Foucault 1991, Parr 2008). Die medio-politischen Diskursivierungen von Arbeit manifestieren sich demnach als effiziente Formen der Regulierung eines Wissens von Arbeit, das kursiert, das wirkt, das Themen und Diskussionen kanalisiert, und zwar ohne dass dies unmittelbar sichtbar wäre. Denn zu diesem ´Sichtbarmachen´ bedarf es allererst der Rekonstruktion, Beschreibung und Analyse, wie sie die Dissertationsprojekte des Kollegs arbeitsteilig in Angriff nehmen.
Schlagwörter: Arbeit, Interdiskursanalyse, Promotionskolleg, Subjektivität
Summary: This graduate programme takes as its starting point the idea that ´labour´ as well as the ´subjects of labour´ constitute complex medio-political discoursivations on the part of interest groups, politics, the sciences and arts, and the media. These discoursivations bring together and process knowledge from various special discourses (economic, labour studies-related, legal, political, psychological, etc.). Medio-political discourses are characterised by their ability to combine knowledge from special discourses to create inter-discourses (i.e. linking discourses) which exist in particular in the everyday world and the media. This results in discoursivations of labour (Haunschild 2013a) which determine what can be said, what needs to be said and - often more importantly - what must not be said about labour at a specific point of time and within a specific cultural context (also Foucault 1991, Parr 2008). Medio-political discoursivations of labour manifest themselves as efficient forms of regulating our knowledge about labour, circulating, exerting their influence, channelling topics and debates without being visible. This, first of all, requires reconstruction, description and analysis, which is being undertaken by the PhD projects of this graduate programme.
Beitrag
´Arbeit´ diskursanalytisch in den Blick nehmen
Zeitschrift für Diskursforschung (ISSN 2195-867X), Ausgabe 01, Jahr 2017, Seite 78 - 96
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´Arbeit´ diskursanalytisch in den Blick nehmen
Zeitschrift für Diskursforschung (ISSN 2195-867X), Ausgabe 01, Jahr 2017, Seite 78 - 96
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Beltz Juventa