Zeitschrift für Diskursforschung/ Journal for Discourse Studies

An Applied Framework for Combining Immanent Critique with Corpus Assisted Discourse Studies

Zusammenfassung

Dieser Artikel beschreibt einen analytischen Rahmen, der die Diskursanalyse auf das postmarxistische Konzept der immanenten Kritik stützt. Obwohl die linguistische Analyse nur eine Möglichkeit der Diskursanalyse darstellt, bleibt sie eine wirkungsvolle Methode des Verständnisses von Diskursen. Andererseits ist die immanente Kritik eine effektive Grundlage für die Diskursanalyse, da sie einen klaren normativen Bezugspunkt bietet. Bislang gibt es nur wenig Literatur über die Durchführung einer immanenten Kritik anhand von linguistischen Daten, die mit Techniken der korpusgestützten Diskursforschung (Corpus Assisted Discourse Studies) analysiert werden. Dieser Artikel diskutiert das Konzept der immanenten Kritik und zeigt auf, wie eine solche Kritik mit Hilfe von CADSTechniken durchgeführt werden kann, wobei der Schwerpunkt auf der soziologischen Diskursanalyse durch linguistische Daten liegt. Das in dem Beitrag vorgestellte Modell geht über traditionelle Modelle der linguistischen Analyse hinaus, indem es sich nicht nur auf Anwesenheit, sondern auch auf Abwesenheit konzentriert. Auf die Beschreibung des analytischen Rahmens folgt ein Anwendungsbeispiel für die Untersuchung eines sozialen Problems in Online-Nachrichtenmedien durch die Analyse linguistischer Daten im Hinblick auf die Häufigkeit bestimmter Begriffe, Kollokationsmuster und eine genaue qualitative Analyse einzelner Konkordanzlinien. Aus den Ergebnissen können weitergehende Hypothesen formuliert werden, um eine immanente Kritik zu üben.