In seinem Buch für junge Leser ab 12 Jahren schreibt Tom Avery einfühlsam von der Trauerbewältigung eines Mädchens. »Eine Geschichte über den Tod und das Weiterleben – hart und einfühlsam zugleich. (…) Auf geschickte Weise verbindet die Geschichte von Kaia und dem wilden Jungen realistische und fantastische Elemente miteinander«, schreibt Hartmut El Kurdi in der Ausgabe der ZEIT (3. Juli) im Rahmen der LUCHS-Vergabe.
Nach dem Tod ihres Bruders steht Kaias Welt still. Es ist nicht mehr wie vorher. Nicht für Kaia und nicht für ihre Mutter, die in ihrer Trauer die Tochter aus den Augen verliert. Kaia zieht sich immer mehr zurück, nur einer dringt noch zu ihr durch: der wilde, stumme Junge, der neu an der Schule ist. Langsam, sehr langsam fasst Kaia wieder Vertrauen zu ihren Freundinnen, die sie davon überzeugen, dass echte Freundschaften auch tiefe Krisen überwinden.
»Aber noch etwas macht diese Geschichte besonders. Man spürt, hier schreibt jemand über etwas, das ihm nahe ist. Mit dem er sich auskennt« schreibt El Kurdi weiter. Der junge britische Autor Tom Avery, der als Lehrer in London arbeitet, schafft es, in einer eindrucksvollen Sprache Kaias Weg aus der Erstarrung zu beschreiben. Die Botschaft ist eindrücklich: Erinnerungen bleiben, doch Schmerz ist vergänglich.
Übersetzt wurde das Buch aus dem Englischen von Wieland Freund und Andrea Wandel.