Vor 40 Jahren wurde der Peter-Härtling-Preis zum ersten Mal ausgeschrieben. Ins Leben gerufen wurde er anlässlich des 50. Geburtstags des Autors, um Peter Härtlings Verdienst um die Kinder- und Jugendliteratur zu würdigen sowie jene Autor:innen, die seiner Tradition folgen.

Unter den Gästen der diesjährigen Preisverleihung befanden sich auch Peter Härtlings Ehefrau und Sohn.

Durch die Veranstaltung leitete Moderator Florian Valerius (Literarischer Nerd), der kurzfristig außerdem die Laudatio des Juryvorsitzenden Dr. Tilman Spreckelsen (FAZ) vorlas, da dieser aufgrund von Bahnchaos leider verhindert war.

Spreckelsen fand darin lobende Worte für den Preisträger: »Es ist das feine Ohr des Autors, das diesen Text mit dem Werk Peter Härtlings in Verbindung bringt: Die Bereitschaft im Bericht des 13-Jährigen die Zwischentöne zu erkennen.«

Hervorgehoben wird in der Begründung der Jury auch die besondere Erzählsituation: »Mario erzählt seine Geschichte nach seinem eigenen Tod vom Friedhof aus und nicht ohne schwarzen Humor. Mit diesem Kunstgriff wird die bedrückende und gewalttätige Atmosphäre einer Nachwendejugend in einer ostdeutschen Großstadt äußerst lebendig und zugleich aus jenseitiger Distanz geschildert. So verbindet der Roman die allgegenwärtige Tristesse und Unsicherheit mit Hoffnung und Widerstand und diskutiert mit großer Leichtigkeit die Frage, was von einem Leben bleibt, das jäh abgebrochen wird.«

Verlegerin Marianne Rübelmann überreichte daraufhin spontan zusammen mit Mechthild Härtling die Preisurkunde an David Blum.

In seiner Dankesrede berichtete der Autor emotional und persönlich von seinen eigenen Erfahrungen als Heranwachsender in einem ostdeutschen Plattenbaugebiet in den 90er Jahren in prekären Verhältnissen und wie diese ihn in seinem Schreiben prägten.

In Reaktion auf die Frage wieviel Realität wir Kindern und Jugendlichen in Büchern zumuten können, antwortete David Blum mit Peter Härtling: »Alle, alles!«