Donnerstag, 21. September 2023

Alles Gute zum 80. Geburtstag, Klaus Kordon!

Am 21. September 2023 feiert Klaus Kordon seinen 80. Geburtstag. Der Ausnahmeschriftsteller gilt als »Chronist der deutschen Geschichte«. Bei Beltz & Gelberg erschienen eine Vielzahl seiner preisgekrönten Kinder- und Jugendbücher, darunter der autobiografische Roman "Krokodil im Nacken".

 

Klaus Kordon wurde 1943 in Berlin-Pankow geboren. Sein Vater starb im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1956 wuchs Kordon in Kinder- und Jugendheimen auf. Als Exportkaufmann eines DDR Außenhandelsunternehmens unternahm er viele Reisen, insbesondere nach Indien. Schon zu dieser Zeit begann er, Geschichten zu schreiben. Nach einem missglückten Fluchtversuch aus der DDR wird er zusammen mit seiner Frau Jutta wegen »versuchter Republikflucht« verurteilt und in die Stasi-Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen gebracht. Die gemeinsamen Kinder kommen in ein Heim. Nach einem Jahr politischer Haft wird die Familie 1973 von der Bundesrepublik freigekauft.

1978 veröffentlichte Klaus Kordon seinen Debütroman »Brüder wie Freunde« bei Beltz & Gelberg – eine Entdeckung im Stapel der unverlangt eingesendeten Manuskripte. Seither erschien eine Vielzahl seiner wichtigsten Kinder- und Jugendromane bei Beltz & Gelberg. Verlegerin Marianne Rübelmann erinnert sich an ihre erste Begegnung mit Klaus Kordon: »Als ich meine Tätigkeit im Verlag begonnen habe, durfte ich eine große Lesereise für Sie, lieber Klaus Kordon, organisieren – so lang ist es her, genau 30 Jahre. Das war mein Einstieg und wann immer wir uns getroffen haben, war es mir eine Freude auch in Verbindung mit dieser ersten Begegnung – neben den vielen schönen Texten, die wir für Sie verlegen durften.«

In vielen seiner Romane zeichnet Klaus Kordon geschichtliche Zusammenhänge der letzten 200 Jahre in und um Deutschland als literarisches Geflecht menschlicher Lebensfäden nach getreu seinem Motto: »Ich schreibe, weil mich das Leben interessiert – und das ist nun mal keine problemfreie Zone!«. Dabei schafft er es, die Schicksale seiner Figuren ebenso spannend und lebendig zu entwickeln wie die politischen und sozialen Umstände ihrer Zeit darzustellen. Zu seinen berühmtesten Werken gehören die »Trilogie der Wendepunkte des 20. Jahrhunderts« (»Die roten Matrosen oder Ein vergessener Winter«, »Mit dem Rücken zur Wand«, »Der erste Frühling«), die »Jacobi-Saga« (»1848. Die Geschichte von Jette und Frieder«, »Fünf Finger hat die Hand«, »Im Spinnennetz. Die Geschichte von David und Anna«), das zuletzt erschienene »Alles neu macht der Mai« sowie seine Biografie über Erich Kästner »Die Zeit ist kaputt«. Für sein Oeuvre wurde Klaus Kordon vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 2016 für sein Gesamtwerk den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und für seine Verdienste um das Gemeinwohl und Zusammenleben das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.