Warum aber sind Autorenbegegnungen für Kinder und Jugendliche förderlich? Sie können Interesse an einem Buch wecken, das vorher nicht bestand. Der Lesestoff wird auf eine ganz neue, alternative Art zugänglich gemacht, denn durch den performativen Charakter einer Lesung wird Literatur lebendig.
Autorenlesungen tragen zum besseren Literaturverständnis bei. Verständnisprobleme können beispielsweise durch direkte Rückfragen geklärt werden. Der Austausch und die Diskussion mit dem oder der Autor:in und anderen Kindern und Jugendlichen regt zum Nachdenken über vielfältige Themen an. Über die Auseinandersetzung mit dem Text hinaus, ermöglichen Lesungen einen anderen, erweiterten Blick auf Literatur, der auch Einblicke in die Entstehung von Büchern gibt.
Lesungen schaffen so einen ästhetischen Zugang zur Literatur, der die Kreativität und die Vorstellungskraft fördert und den Spaß am Bücherlesen steigert.
Autorenlesungen steigern die Lesemotivation, indem sie positive Leseerlebnisse ermöglichen. Während der Lesung können Kinder und Jugendliche zunächst einfach zuhören, eine inspirierende Atmosphäre erleben und als Zuhörer:innen einen Draht zur Autor:in aufbauen. Insbesondere Kinder und Jugendliche, die das Lesenlernen und Lesen selbst als mühevoll und schwierig empfinden, können so Erfolgserlebnisse in der Auseinandersetzung mit Büchern haben. Leselust wird immer auch dadurch bestimmt, welche Erwartungen an das Leseerlebnis gestellt werden. Diese Erwartungen sind wiederum abhängig davon, welche Leseerlebnisse in der Vergangenheit gemacht wurden. Wird lesen vor allem als mühevoll empfunden und ist von Druck geprägt, sind die Erwartungen eher negativ besetzt. Autorenbegegnungen können einen zwangloseren Umgang mit Literatur schaffen und die Erwartung an künftige Leseerlebnisse positiv beeinflussen. Solche Erlebnisse stärken das Selbstwertgefühl, fördern die Freude an Literatur und machen Lust auf mehr.
Kinder haben ein Recht auf Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben. So steht es u.a. in Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention. Kulturelle Teilhabe und Bildung soll unabhängig von der Lebenssituation möglich sein. Autorenbegegnungen ermöglichen gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe unabhängig von der Lesesozialisation durch das Elternhaus, insbesondere im schulischen Rahmen, aber auch durch Projekte wie außerschulische Leseclubs.
Dem oder der Autor:in auf Augenhöhe zu begegnen stellt für viele Kinder und Jugendliche ein besonderes Erlebnis dar. Besonders intensiv und von nachhaltiger Dauer sind Autorenbegegnungen, wenn sie vor- und nachbereitet werden und beispielsweise in den Unterricht integriert werden.
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