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Montag, 13. Mai 2024

Leseförderung im Deutschunterricht mit den »super lesbaren Büchern«

Marc Böhmann ist Deutschlehrer an einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg und Herausgeber der Unterrichtsmaterialien in der Reihe »Lesen • Verstehen • Lernen« bei Beltz.

Heterogene Klassen – auch bei Ihnen?

Die Heterogenität in unseren Schulen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. In nahezu allen Schularten, allen Bundesländern, allen Schulen und allen Klassenstufen. Ich vermute, das nehmen Sie als Deutschlehrer:in besonders stark wahr.

Im Deutschunterricht zeigt sich diese Heterogenität in besonderer Weise: Denn hier geht es verstärkt um die Schlüsselqualifikationen Textverstehen, mündliche Kommunikation und Textproduktion. In jeder Deutschstunde erleben Sie, wie unterschiedlich die Lernvoraussetzungen und Kompetenzen Ihrer Schülerinnen und Schüler sind.

Sie werden sicher mit vielfältigen Methoden Ihren Unterricht so planen und durchführen, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler in Ihren Klassen bestmöglich gefördert werden, dass sie qualitätsvolle Lernangebote auf ihren jeweiligen Lernniveaus bekommen.

Der Einsatz von Kinder- und Jugendliteratur ist seit jeher ein zentraler Bereich des Deutschunterrichts. Hier können Sie als Lehrer:in Leseförderung betreiben und zugleich literarisches Lernen stärken sowie die allgemeine Lesemotivation steigern. Darüber hinaus eignen sich Kinder- und Jugendromane immer auch für die Erweiterung des Weltwissens und die Unterstützung der Identitätsentwicklung Ihrer Schülerinnen und Schüler.

Eine besondere Herausforderung bei der Auswahl von Kinder- und Jugendbüchern für den Unterricht besteht darin, dass es in vielen Klassen Schülerinnen und Schüler gibt, die mit den Büchern, die für die jeweilige Klassenstufe vorgesehen sind, überfordert sind. Zum Beispiel weil sie größere Schwierigkeiten in der Lesetechnik und im Leseverständnis haben. Oder weil sie nicht Deutsch als Muttersprache haben.

 

»Super lesbare Bücher« für leseungewohnte Schüler:innen

Die Bücher der Reihe »Super lesbar« im BELTZ-Verlag sind vor allem für leseungewohnte Schülerinnen und Schüler geeignet. Sie bieten altersgerechte Geschichten für Schülerinnen und Schüler, denen das Lesen nicht so leicht fällt. Sowohl die Geschichten wie auch das Schriftbild sorgen dafür, dass auch leseungewohnte Kinder und Jugendliche schnell Leseerfolge haben und in die Story eintauchen können.

Die kurzen und unterhaltsamen Geschichten sind linear aus einer Erzählperspektive erzählt. Sie sind im Inhalt altersgerecht und knüpfen in vielfältiger Weise an den Themen und Lebenswirklichkeiten der Altersgruppe an. Dadurch entfalten sie schnell eine Sogwirkung. Der Wortschatz der Bücher ist vertraut, die Leseetappen sind kurz und aktionsreich. Das Figurenarsenal der »super lesbaren Bücher« ist überschaubar, damit die Leser:innen sich schnell zurechtfinden. Dennoch sind die Bücher allesamt literarisch anspruchsvoll und bieten auch mehrere literarische Stilmittel.

Auch das Schriftbild kommt leseungewohnten Schülerinnen und Schülern in mehrfacher Hinsicht entgegen: Die Seiten sind aufgelockert in relativ großer Schrift gesetzt. Der Flattersatz hilft dabei, sicher die nächste Zeile zu erlesen. Die leserfreundliche Schriftart ist klar und schnörkellos. Einige Illustrationen unterstützen den Verstehensprozess. Text und Bild bereichern sich gegenseitig.

»Super lesbare Bücher« gibt es in drei Lesealtern: Ab 9 Jahren (ca. ab Klassenstufe 3), ab 11 Jahren (ca. ab Klassenstufe 5) und ab 13 Jahren (ca. ab Klassenstufe 7). Mittlerweile sind in der Reihe 30 »Super lesbare Bücher« erschienen.

 

Einsatz der »Super lesbaren Bücher« im Unterricht

Die »Super lesbaren Bücher« lassen sich in nahezu allen unterrichtlichen Settings einsetzen:

  • Als gemeinsame Klassenlektüre in Klassen, in denen das Leseniveau insgesamt niedrig ist, zum Beispiel in Klassen des Hauptschulbildungsgangs oder in zieldifferenten Klassen der Förderschule

  • Zum Einsatz bei gezielten Lesetrainings, zum Beispiel von Lesetandems

  • Im Rahmen der individuellen Buchvorstellung einzelner Schüler:innen

  • Im Rahmen eines freien Leseangebots, zum Beispiel in freien Lesestunden, in der Lese-Ecke, mit Lese-Pat:innen oder bei einer Lese-AG

Sie sind die Expertin für Ihren Unterricht und können am besten einschätzen, in welchem Setting die »Super lesbaren Bücher« Ihnen und Ihren Schüler:innen hilfreich sein können. Probieren Sie es einfach aus.

 

Unsere Arbeitshefte und Downloads in der Reihe »Lesen. Verstehen. Lernen«

Mittlerweile sind über 200 Lehrerbegleithefte zu bekannten und beliebten Kinder- und Jugendromanen von Beltz und Gelberg erschienen. Die Hefte gibt es in Print-Form, aber auch als kostenlosen Download unter beltz.de.

Auch zu zahlreichen Büchern der »Super lesbar«-Reihe sind die Arbeitshefte erhältlich. Sie bieten Textanalysen, Materialien und Kopiervorlagen für Ihren schülergemäßen Deutschunterricht:

  • Inhaltsangabe, Didaktisches Profil des Romans, Literarisches Profil, Deutungsperspektiven

  • Umfangreiche Methodenkiste mit zahlreichen methodischen Ideen entlang der Bildungsstandards

  • Vorschlag für eine Unterrichtseinheit

  • Interview mit der Buchautorin/dem Buchautoren, Figurenkonstellation, Tabellarische Kapitelübersicht, Weiterführende Literaturhinweise

  • Lesezeichen/Zeilometer zum individuellen Gestalten

  • rund 10-15 Kopiervorlagen zum Einsatz im Unterricht

Die Kopiervorlagen beinhalten vor allem attraktive und abwechslungsreiche Aufgaben zum Textverständnis. Darüber hinaus finden die Schüler:innen Aufgaben zum literarischen Lernen, Aufgaben zu eigenbiographischen Bezügen, aber auch kreative Aufgaben. Am Ende des Heftes sind Lösungen bzw. Lösungsvorschläge zu finden.

 

Tipps zum Umgang mit den »Super lesbaren Büchern« im Unterricht

1. Es empfiehlt sich, mit gemeinsamen Lesephasen in die Lektüre einzusteigen, damit die Schüler:innen möglichst einen Zugang zum Buch bekommen.

2. Gleichzeitig kann man dabei auch von Anfang an die wichtigsten Figuren erarbeiten, um die weitere Lektüre zu entlasten. Denkbar ist zum Beispiel ein großes Plakat ins Klassenzimmer zu hängen, auf dem dann die Infos zu den jeweiligen Figuren jeweils eingetragen werden, um während der Lektüre einen Überblick zu behalten.

3. Hilfreich kann es sein, die wörtliche Rede der Figuren im Buch mit unterschiedlichen Farben zu markieren. Dadurch wird eine große Herausforderung der leseungewohnten Schüler:innen vermindert. Wenn man dann einzelne Textabschnitte oder Szenen mit verteilten Rollen liest, haben die Schüler:innen ungeahnte Erfolgserlebnisse.

4. Wichtig ist, neben der Erarbeitung des Textinhalts mit Hilfe der Kopiervorlagen der Arbeitshefte aus der Reihe »Lesen. Verstehen. Lernen«, immer mal wieder auch die eigenbiografischen Bezüge der Schüler:innen im Gespräch einzubeziehen. Was denkt Ihr über das Verhalten der Figuren? Hättet Ihr ebenso gehandelt? Ist Euch die Figur sympathisch? Wäret Ihr gerne mit der Figur befreundet? So wird die Story des Buches auch zur Story der Schüler:innen.

5. Kreative und handlungs- und produktionsorientierte Verfahren eignen sich auch beim Unterricht mit leseungewohnten Schüler:innen. Diese benötigen aber zur Umsetzung der Verfahren gezielte Hilfen und Strukturen. Das kann ein Wortpool sein. Oder Satzanfänge. Oder andere Formulierungshilfen.

6. Seien Sie froh, wenn Ihre Schüler:innen zuweilen einen Textsinn entdecken und eine Interpretation äußern, die Ihnen eher fremd ist. Nehmen Sie dies als willkommene Einladung, sich über den Text auszutauschen. Ohne vorher schon zu sagen, wie eine bestimmte Textstelle zu verstehen ist.

7. Der Abschluss einer Unterrichtseinheit zu einem Kinder- und Jugendbuch wird möglicherweise irgendeine Art von Lernzielkontrolle oder Klassenarbeit sein. Versuchen Sie, diese so zu konzipieren, dass alle Schüler:innen möglichst Erfolgserlebnisse haben. Und auch in Zukunft gerne (ab und zu) ein Buch lesen.