In Zeiten von Wirtschaftskrisen, Wissensexplosion und digitaler Herausforderung sind Komplexität, Ambivalenz und Unsicherheit zu einer festen Größe im Arbeitsalltag von Führungskräften geworden. Unternehmen und Organisationen haben erkannt, dass Kontrolle und Optimierung oder Top-Down-Entscheidungen nicht das alleinige Mittel der Wahl in Veränderungsprozessen sind. Im anglo-amerikanischen Raum bereits gängige Praxis, erreicht eine neue Philosophie der Partizipation nun auch die Entscheider-Ebenen in Deutschland: Facilitating Change. Der Kerngedanke: Authentizität, Emotionalität und eine wachsame Gelassenheit gegenüber dem Unbekannten spielen in Veränderungsprozessen eine Schlüsselrolle.
Veränderung verursacht Angst. Sie zeigt sich in Blockaden, Stillstand und Verweigerung. Ein schlechter Start für den Neuanfang nach der Restrukturierung. Dieser sollte ja eigentlich dynamisch und zukunftsorientiert verlaufen. Facilitating Change hingegen setzt beim Veränderungs- und Partizipationswillen jedes einzelnen Mitarbeiters an und macht ihn für Umbauprozesse nutzbar. Dafür vermittelt die Methode des Facilitating Change Führungskräften eine innere Haltung, die es ihnen erleichtert, Kontrolle bewusst abzugeben und das lineare Denken zu verlassen, um möglichst alle Beteiligten eines Umbauprozesses zu erreichen – auch die Skeptiker. Facilitating Change möchte dazu beitragen, die eigenen Grenzen und Stärken zu reflektieren, und zur eigenen Authentizität und Intuition zurückzufinden. »Wir bestärken Führungskräfte darin, von der Zukunft her zu denken, Unsicherheiten, Entschleunigung und Widersprüche zuzulassen, damit Neues entstehen kann. Facilitatoren trainieren eine Wahrnehmung, die auch die leisen Signale hört. Das schafft Vertrauen, setzt Kräfte frei und häufig ganz neue Entwicklungen in Gang«, so Renate Franke, Mitbegründerin der School of Facilitating in Berlin. Die Grundzüge und Arbeitsweisen dieser Unternehmenskultur werden erstmals auf dem deutsch-sprachigen Markt in »Facilitating Change. Mehr als Change Management. Beteiligung in Veränderungsprozessen optimal gestalten« zusammengefasst. Das Buch leitet Coaches, Trainer, Berater und Führungskräfte an, den Beteiligten eines Veränderungsprozesses mehr Raum zu geben, damit sie sich entfalten und in den Change-Prozess einbringen können. Beschrieben wird die Methodik des Facilitating, die Stärken und Grenzen des Ansatzes, der in Fallbeispielen verdeutlicht wird. Übungen und Reflexionsfragen runden das Buch ab.