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Pressemeldung

Freitag, 10. März 2023

Notfallsanitäterin Larissa Meier über Erste Hilfe für Kinder

»Ein Kind, dass gelernt hat, für sich einzustehen, wird dies auch als Erwachsener tun und kann sich so besser behaupten und seine eigenen Bedürfnisse besser wahrnehmen.«

 

Viele Eltern haben Sorge, dass sie etwas falsch machen könnten, wenn ihr Kind krank ist. Die Notfallsanitäterin Larissa Meier zeigt in ihrem Buch »Erste Hilfe für dein Kind«, worauf es bei der Ersten Hilfe an Baby und Kind wirklich ankommt, so dass schnell und kompetent, aber auch bedürfnisorientiert und zugewandt gehandelt werden kann.

Liebe Larissa, du arbeitest seit 2010 im Rettungsdienst. Was machst du genau?
Nachdem ich verschiedene Ausbildungen im Rettungsdienst absolviert habe, bin ich mittlerweile sowohl Notfallsanitäterin als auch Praxisanleiterin. Parallel habe ich mich vor einigen Jahren als Erste-Hilfe-Ausbilderin weitergebildet und unterrichte seitdem auch Erste Hilfe für Führerschein, Beruf und Eltern.
Durch die Geburt meines Sohnes habe ich mich auf Erste Hilfe am Kind spezialisiert und gebe mittlerweile hauptsächlich Erste-Hilfe-Kurse für Eltern. Auch auf meinem Instagramkanal @erstehilfekind und anderen Plattformen gebe ich viele Informationen an Eltern weiter.
 

Neben der richtigen Reaktion in Akutsituationen widmest du dich in deinem Buch besonders der Unfallprävention. Warum?
Es ist sehr wichtig die korrekten Maßnahmen für die Erste Hilfe am Kind zu kennen, aber wir können bereits vor der Ersten Hilfe ansetzen und gefährliche Situationen durch ein kindersicheres Zuhause aber auch unser Wissen verhindern. Dabei geht es nicht darum, dass wir unser Kind vor jeder Verletzung schützen – das ist nicht möglich und würde dazu führen, dass wir unser Kind stark einschränken müssten. Aber mit dem Wissen darüber, was wirklich gefährlich ist und wo man dem Kind etwas mehr Freiheit gewähren kann, können wir dafür sorgen, dass unser Kind möglichst nicht in eine lebensbedrohliche Situation kommt. Verschlucken ist so ein Beispiel: Durch die Art, wie wir unserem Kind die Lebensmittel anbieten, können wir schon viele gefährliche Situationen verhindern, ohne dass unser Kind gänzlich auf die entsprechenden Lebensmittel verzichten muss.

In deinem Buch legst du den Fokus auf einen bedürfnisorientierten Umgang. Warum ist dir dieser so wichtig?
Mir ist es sehr wichtig, dass Kinder lernen, dass sie grundsätzlich über ihren eigenen Körper entscheiden dürfen. Dazu gehören für mich auch Situationen wie Wickeln oder Zähne putzen. Sie sind zwar notwendig, aber kein Notfall und daher ist es hier in der Regel möglich, Alternativen zu finden, die für dein Kind besser funktionieren. Diese Situationen gemeinsam zu lösen anstatt über den Kopf des Kindes hinweg, erleichtert nicht nur den täglichen Umgang miteinander sondern wird auch deinem Kind viel mitgeben: Es fühlt sich gesehen und lernt, dass es für sich einstehen darf und über seinen Körper bestimmen darf. Eine sehr wichtige Lektion für das gesamte Leben. In Notfallsituationen ist dies nicht ganz so einfach, da dort der Zeitfaktor die Möglichkeiten begrenzt, aber auch hier kann man die Gefühle wahrnehmen und versuchen, es ihm so angenehm wie möglich zu machen.
Ein Kind, dass gelernt hat, für sich einzustehen, wird dies auch als Erwachsener tun und kann sich so besser behaupten und seine eigenen Bedürfnisse besser wahrnehmen.