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Dienstag, 08. Februar 2022

»Wir Menschen sind erst durch unser Bewusstsein, unser Denken-Können zu Narzissten geworden.«

Psychologin Katharina Ohana im Gespräch über die Sehnsucht nach Anerkennung

Jeder Mensch will sich wertvoll und gewollt fühlen. Doch oft suchen wir nach Anerkennung durch Statussymbole und Selbstoptimierung – auf Kosten anderer. Katharina Ohanas Buch »Narzissten wie wir« ist eine Einladung, uns selbst ehrlicher anzuschauen und einander wertschätzender zu begegnen.


Liebe Frau Ohana, gleich in der Einleitung schreiben Sie »Unser narzisstischer Wunsch nach einer guten Stellung in der Gruppe, nach Wertschätzung und Zuwendung, treibt uns voran […]«. Sind wir also alle Narzissten?

Ja genau, wir alle versuchen unser Leben immer besser zu machen, bessere Jobs oder einen tollen Partner zu bekommen und mit mehr Bildung eine bessere Stellung und finanzielle Absicherung für uns und unsere Kinder zu erreichen. Und: Wir Menschen sind erst durch unser Bewusstsein, unser Denken-Können zu Narzissten geworden. Während alle anderen Lebewesen »nur« überleben wollen, wollen wir vorsätzlich besser überleben. Die Evolution hat uns also mit unserer Intelligenz, dem Erkennen von Zusammenhangen, Planungen und Erfindungen ein außergewöhnliches Mittel der Überlebensanpassung mitgegeben. Doch dieser menschliche Überlebensturbo wird seit ca. 150 Jahren zu einer immer größeren Bedrohung. Denn unser Verstand ist nur ein Diener unserer narzisstischen Lebensansprüche. Eine höhere Logik, die uns eine Kontrolle über unseren Narzissmus ermöglicht, hat es nie gegeben – auch wenn die Aufklärung das stets behauptet hat.

 

Das komplette Gespräch finden Sie hier zum Download.