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Montag, 31. Juli 2023

Babys verstehen und gelassen begleiten – Danielle Graf und Katja Seide im Gespräch

»Kinder zu haben ist super! Aber es ist eben auch anstrengend, verlangt viel Frustrations- und Ambiguitätstoleranz, Kompromisse oder Zurückstecken, und birgt enorm viel Verantwortung.«

Liebe Danielle, liebe Katja, endlich ist es da – Euer neues Buch »Das gewünschteste Wunschkind
aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn. Babys verstehen und gelassen begleiten«.
Was unterscheidet Euer Buch von anderen Baby-Ratgebern?

Wir sind in unseren Büchern sehr nah dran an den echten Problemen echter Eltern, weil wir eine große Community von Leser:innen unseres Blogs haben und wir mit denen immer nah im Austausch stehen. Außerdem sind wir beide auch selbst ganz normale Eltern mit normalen Schwierigkeiten, über die wir eben auch frei berichten. Wir machen immer erst einmal dieselben Fehler wie alle. Dann stellen wir fest, dass es so nicht gut läuft, und fangen an, die Situationen zu analysieren, lesen Fachbücher, um das Verhalten unserer Kinder besser zu verstehen und ändern unseren Weg. Hinterher, wenn es mit unseren Kindern besser läuft, schreiben wir ein Buch darüber. Dadurch sind die Tipps, die wir geben, eben nicht nur graue Theorie, sondern haben sich schon im Alltag bewährt.

Ist es denn ok, wenn es uns unser gewünschteste Wunschkind aller Zeiten auch mal in den
Wahnsinn treibt?

Klar. Das ist völlig normal. Wir denken, allen Eltern auf der Welt geht das mal so. Es wird immer Tage geben, an denen die eigenen Bedürfnisse durch das Zusammenleben mit Kind so sehr frustriert werden, dass man das nicht mehr milde lächelnd wegsteckt, sondern sich weit weg an einen ruhigen Ort wünscht. Kinder zu haben ist super! Aber es ist eben auch anstrengend, verlangt viel Frustrations- und Ambiguitätstoleranz, Kompromisse oder Zurückstecken, und birgt enorm viel Verantwortung. Das alles zu schultern, darf sich auch mal schwer anfühlen.

Darüber schreibt ihr auch in eurem Buch. Ihr habt ein eigenes Kapitel, das auf Schwierigkeiten
mit der Elternrolle eingeht. Warum war euch das wichtig?

Gerade in Babyratgebern wird ja oft alles sehr rosig und wattebauschig dargestellt. Und natürlich sind es für viele Eltern tatsächlich die schönsten Wochen und Monate, wenn sie mit ihrem frischen Baby zuhause sind. Wir wollten aber auch die Eltern ansprechen, für die sich der Anfang unerwartet hart gestaltet. Die vielleicht nicht sofort diese unbändige Liebe zum Baby spüren, die sich eingeengt fühlen von der plötzlichen Verantwortung, die unsicher sind im Umgang mit dem Kind, die vielleicht eifersüchtig sind aufs Baby, oder die feststellen, dass sie ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Umgang mit ihrem Kind haben und sich jetzt ständig streiten. Das alles kommt gar nicht so selten vor, deshalb wollten wir dieser Seite vom Elternsein in unserem Buch Raum geben.