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Freitag, 05. Juli 2024

Lea Beck-Hiestermanns psychologischer Begleiter durch das Wochenbett

Die Autorin im Gespräch zu »Sorg gut für dich im Wochenbett«

Auf Instagram und Co. wird oft suggeriert, das Wochenbett sei eine wunderbare Zeit voller pastellfarbener Geschenke, entspannter Frühstücksdates und Harmonie in Kuscheldecken. Doch für viele Mütter ist diese Phase emotional sehr herausfordernd und wird bestimmt von Stimmungsschwankungen, Selbstzweifeln oder gar einer postpartalen psychischen Erkrankung.

Die Psychotherapeutin Lea Beck-Hiestermann begleitet Neu-Mütter in ihrem Buch »Sorg gut für dich im Wochenbett« durch alle Gefühlslagen dieser sensiblen Zeit und unterstützt bei der Verarbeitung der Geburt. Sie zeigt, dass nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche heilen muss und macht Mütter stark dafür, gut für sich selbst zu sorgen. 

Liebe Frau Beck-Hiestermann, Sie schreiben direkt zu Beginn Ihres Buchs, dass nach einer Geburt nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche heilen muss. Warum gerät das oft in Vergessenheit?

Nach der Geburt eines Kindes liegt der Fokus häufig auf der körperlichen Erholung der Mutter, während die emotionale und psychische Gesundheit leicht übersehen werden kann. Dies liegt teilweise daran, dass psychische Belastungen weniger von außen sichtbar und oft schwerer zu artikulieren sind als physische Beschwerden. In unserer Gesellschaft wird zudem erwartet, dass neue Mütter schnell wieder »funktionieren« und die Freuden des Mutterseins ohne Einschränkungen genießen. Dabei ist es völlig normal, dass die psychische Anpassung an diese neue Lebensphase, mit all ihren Herausforderungen und Veränderungen, Zeit und Aufmerksamkeit erfordert. Es ist mir ein Anliegen, dieses Bewusstsein zu stärken und zu zeigen, dass die Sorge um die psychische Gesundheit genauso wichtig ist wie die um die körperliche.

Was ist während des Wochenbetts besonders wichtig?

Im Wochenbett ist es besonders wichtig, dass Mütter sich die Erlaubnis geben, sich selbst und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und zur Priorität zu machen. Dies ist eine Zeit der Heilung und Anpassung, und jede Mutter verdient es, dabei unterstützt zu werden. Wesentlich ist, sich Ruhe zu gönnen, Unterstützung von Familie oder Freunden anzunehmen und auf den eigenen Körper sowie die eigenen Gefühle zu hören. Auch professionelle Hilfe, sei es durch eine Hebamme, eine Therapeutin oder Ärztin, kann in dieser Phase sehr wertvoll sein. Das Wochenbett sollte eine geschützte Zeit sein, in der die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mutter im Vordergrund stehen, um eine starke Basis für die neue Familie zu schaffen.