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Zum Inhalt der Veranstaltung:
Psychische Störungen weisen häufig eine Komplexität und Dynamik auf, die in diagnoseorientierten Behandlungsansätzen vernachlässigt werden. Hier kommt der prozessbasierte Ansatz ins Spiel. Die Prozessbasierte Therapie (PBT) geht davon aus, dass psychische Störungen aus einem individuellen Wechselspiel von Kernprozessen auf kognitiver, emotionaler, behavioraler, physiologischer und sozialer Ebene entstehen und aufrechterhalten werden. Eine solche Betrachtung auf Prozessebene ermöglicht ein tieferes Verständnis für die Individualität, Komplexität und Dynamik psychischer Erkrankungen und bietet Ansatzpunkte für die Therapie.
Der Vortrag gibt zunächst eine praxisnahe Einführung in die theoretischen Grundlagen des prozessbasierten Ansatzes. Es wird erläutert, wie Wechselwirkungen von individuellen und transdiagnostisch wirksamen Prozessen ein stabiles Netzwerk bilden, welches bei den Betroffenen psychisches Leid verursacht, und aufgezeigt, wie solche Zustände überwunden werden können.
Darüber hinaus wird dargestellt, wie sich der prozessbasierte Ansatz in die Praxis umsetzen lässt. Dabei wird u.a. auf die Diagnostik relevanter Prozesse, die Erstellung eines individuellen, prozessbasierten Netzwerkmodells sowie die Auswahl geeigneter evidenzbasierter Interventionen eingegangen. Fallbeispiele veranschaulichen das therapeutische Vorgehen.
Der Vortrag demonstriert Therapeut:innen unterschiedlicher Richtungen, wie prozessbasierte Ansätze in die eigene Praxis integriert werden können, um die Therapie individueller und effektiver zu gestalten.