Der Beitrag beschäftigt sich mit der Diskussion über angemessene Kriterien, mit deren Hilfe begründet werden kann, welche politisch relevanten Themen an öffentlichen Schulen kontrovers, d.h. mit offenem Ausgang und mit Bezug auf ein Spektrum von gleichermaßen legitim vertretbaren Positionen unterrichtet und diskutiert werden sollten und welche nicht. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der internationalen Kontroverse über Kontroversitätsgebote werden zwei der wichtigsten Kriterien, die zur Zuordnung und Abgrenzung von kontrovers oder nicht kontrovers zu behandelnden Themen vorgebracht wurden, auf den Prüfstand gestellt. Es wird gezeigt, dass diese Kriterien – das epistemische Kriterium und das Kriterium der politischen Authentizität – die ihnen zugeschriebenen Rechtfertigungsleistungen und Orientierungsfunktionen für Lehrer_innen und Schüler_innen nur eingeschränkt erfüllen können und daher revisions- und ergänzungsbedürftig sind. Diese Diagnose wird zum Anlass genommen, Grundzüge eines alternativen Orientierungsrahmens zum Umgang mit kontroversen Themen zu entwickeln und gegen gängige Einwände zu verteidigen.
Beitrag
Demokratieerziehung und die Kontroverse über Kontroversitätsgebote
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 4, Jahr 2021, Seite 480 - 496
Demokratieerziehung und die Kontroverse über Kontroversitätsgebote
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 4, Jahr 2021, Seite 480 - 496
10.3262/ZP2104480
Johannes Drerup, Demokratieerziehung und die Kontroverse über Kontroversitätsgebote (2025), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2021 #4, S.480
Artikelseite content-select.com
0044-3247
Beltz Juventa
Neutralität
Kontroverse
Democratic Education
Neutrality
Demokratieerziehung
Beutelsbacher Konsens
Indoktrination
Indoctrination
Controversy
The Beutelsbach Consensus