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Zeitschrift für Pädagogik

Zur Machtförmigkeit von schulischen Coachinggesprächen in individualisierten Schul- und Unterrichtssettings

Zusammenfassung

Coachinggespräche gelten als wirksames Mittel, um Schüler:innen in individualisierten Schul- und Unterrichtssettings zu begleiten und in ihrer Selbständigkeit zu fördern. Als Form der Beratung und Begleitung ins Offene allerdings scheinen sie an den Grenzen des Pädagogischen angesiedelt zu sein; im Theoriekontext werden sie bisweilen gar als Umkehrung der pädagogischen Situation begriffen. Bis anhin liegen jedoch nur wenige Untersuchungen vor, die die Praxis schulischen Coachings ins Auge fassen würden. Der vorliegende Beitrag versucht auf der Basis von 19 Coachinggesprächen in drei Schulen und einer sequenzanalytischen Rekonstruktion eines Einzelfalles allgemeinere Strukturmerkmale von schulischen Coachinggesprächen herauszuarbeiten. Konversationsanalytisch untersucht er das spezifische Adressierungsgeschehen in einer Gesprächssequenz, um dieses dann diskursanalytisch auf die zugrundliegenden Normen, Wissensformationen und Subjekts- und Machtpositionen zu befragen. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Figuren des autonomen Selbst in den Gesprächen aufgerufen werden und in welchem Zusammenhang diese zu schulischen Bezugsnormen und pädagogischen Leitlinien stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten schulischen Coachinggespräche als Kontrollinstrumente fungieren, in denen gouvernementalitätstheoretisch Techniken der Führung und der Selbstführung ineinandergreifen. In den Gesprächen werden sowohl die Fähigkeit wie der Wille zur Selbststeuerung rechenschaftspflichtig und Selbständigkeit als Leistung evaluiert und als Norm affirmiert. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die pädagogische Einwirkung auf Leistungswille, (Arbeits-)Verhalten und Haltung im personalisierten und privatisierten Beratungsraum des Coachings nicht aussen vor gelassen wird. Auf schulischem Terrain laufen Coachinggespräche vielmehr Gefahr, als Gefässe intensivierter Erziehung zu dienen.

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Beitrag
Zur Machtförmigkeit von schulischen Coachinggesprächen in individualisierten Schul- und Unterrichtssettings
Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 2, Jahr 2024, Seite 233 - 250

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Titel

Zur Machtförmigkeit von schulischen Coachinggesprächen in individualisierten Schul- und Unterrichtssettings

Zeitschrift

Zeitschrift für Pädagogik (ISSN 0044-3247), Ausgabe 2, Jahr 2024, Seite 233 - 250

DOI

10.3262/ZP2402233

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Print ISSN

0044-3247

Verlag

Beltz Juventa

Autoren

Regula Fankhauser / Judith Hangartner

Schlagwörter

Individualisierung
Selbständigkeit
Gesprächsanalyse
Gouvernementalitätstheorie
Conversational Analysis
individualisation
Self-Directed Learning
Educational Coaching
Governmentality Theory
schulische Coachinggespräche